Herzlich Willkommen in Starkville, der ersten und bisher einzigen Siedlung, die ausschließlich von Robotern – man nennt sie „Starkbots“ – bewohnt wird. Wenn man mal vom Bürgermeister absieht. Der ist nämlich sehr wohl ein Mensch, kommt aus Philadelphia, arbeitet nebenher als DJ und Radiomoderator und heißt: Starkey. Und veröffentlicht im April seinen zweiten Longplayer.
Auf „Ear Drums And Black Holes“ geht es ziemlich spacig zu: In heutzutage gar nicht mehr selbstverständlichen 15 Tracks breitet Paul Geissinger, so Starkeys wenig astraler richtiger Name, einen hübsch vielseitigen Weltraum-Soundtrack aus. Es wechseln sich urbane Raps ab mit fragilen Melodien und verträumten Klanglandschaften, ganz mühelos, und immer dicht und überschäumend von 8-Bit-Sounds. „Robo-Funk“ nennt Starkey das, und in der Tat klingt es oft so, als lade hier der Bürgermeister einer Marskolonie mit seiner Armada von Starkbots zum Tanz im Holodeck. Wenn zum Beispiel bei „Spacecraft“ das Intermezzo einsetzt, sieht man förmlich, wie das Shuttle lautlos und hell beleuchtet durch die Schwärze gleitet. Auch „Stars“, das bereits als Single veröffentlicht wurde, oder das mellow fließende „Neck Snap“ lassen den Blick über den Nachthimmel streifen. Starkey – unser Schlüssel zu den Sternen.
Und am Ende der Tour, wenn man Starkville mit all seinen schwarzen Löchern erkundet hat und die letzten Autotune-Stimmen verhallt sind, kann man ganz einfach noch mal starten, ohne sich in unbequeme Raketen oder holprig fahrende Rover zu zwängen – man drückt einfach auf Play und gibt sich pixeligen Kosmosfantasien hin. Wer kommt mit?
Tracklist:
- OK Luv
- Murderous Words
- 11th Hour
- Numb (ft. P-Money)
- Stars (ft. Anneka)
- Multidial
- Spacecraft
- Neck Spack
- Fourth Dimension
- Club Games (ft. Cerebral Vortex & Buddy Leezle)
- Alienstyles
- Capsule
- New Cities (ft. Kiki Hitomi)
- Pleasure Points
- Fidelio