In Berlin beginnt das Wochenende am Donnerstag Abend und endet nicht vor Montag Nachmittag. Dazwischen gibt es ein schier unbegrenztes Angebot für Nachtschwärmer: Tanzen auf Parties und in Clubs, Abhängen in Bars und Kneipen. Die nächtlichen Programmangebote einzelner Clubs füllen an anderen Orten ganze Festival-Wochenenden. Und: Berlin hat das Berghain. Aus all diesen Gründen hat sich die Stadt zum Feier-Paradies und Mekka des weltweiten Party-Tourismus entwickelt. Doch wie kann die Stadt mit dieser Entwicklung umgehen, die nicht nur positive Auswirkungen hat? Denn wenn jede Nacht Tausende mit Bass und manchmal auch legalen Substanzen feiern, gibt’s auch einen Haufen Probleme. Unter Alkohol und anderen Drogen gehen Feiernde Risiken ein, werden teilweise zur Gefahr für sich selbst und andere und vermüllen sorglos die Stadt. Nicht immer klappt die Nachbarschaft von Bars und Clubs mit brav erwerbstätigen Anwohnern, welche nachts von fröhlich grölendem Partyvolk um den Schlaf gebracht werden. Diesen Themen will sich die Nachtleben-Konferenz „Stadt nach Acht“ der Berliner Clubcomission und dem europäischen NEWNet zum zweiten Mal widmen. Vom 8. bis 11. November sollen hier Lösungen gefunden werden für die Herausforderungen, welche nächtliche Ökonomie, Rausch und Vergnügen mit sich bringen und die Akteure des Nachtlebens – von Spätiverkäufer bis Clubbesitzer – zusammengebracht werden. Die Inhalte und das gesamte Programm der Konferenz findet ihr auf der Stadt-nach-Acht-Seite.
In der Wilden Renate diskutieren am 11.11.2017 Publikum und Nachtleben-Macher (Sa)
Ihr könnt aber auch mitdiskutieren, wenn ihr nicht zu diesem inneren Kreis der Nachtleben-Elite gehört. Denn auch 2017 gibt es wieder Side-Events, in denen Partygänger den Nachtleben-Machern mal abseits der Theke begegnen können. Am Samstag, den 11.11. werden bei dem Publikumstag im Salon Zur Wilden Renate unter dem Titel „Frei(T)Räume“ die kontroversesten Themen der Konferenz für euch aufgegriffen: sexuelle Übergriffe, Drogen in Clubs, Feiertourismus in Berlin und Party in Diktaturen. In einem Workshop könnt ihr lernen, wie ihr euer eigenes mobiles Soundsystem baut und eine Kunstinstallation zeigt euch das Berlin der 1990er Jahre. Für Musik sorgt unter anderem katermukke-DJ Daniel Zuur. Mit dem Ticket könnt ihr dann noch länger bleiben und ab 23 Uhr in der Renate zu Disco und House mit Interstellar Funk und Gatto Fritto weiter feiern. Die Vorträge finden auf Deutsch und Englisch statt.
Frei(T)Räume, 11.11.2017, 17 Uhr, Salon – Zur Wilden Renate, Berlin-Friedrichshain, Alt-Stralau 70, S-Bahn Treptower Park, VVK 10€
Maßnahmen für ein geringeres Testosteron-Niveau im Nachtleben im Mensch Meier am 10.11.2017 (Fr)
Frauen, Queers und Menschen, die sich keinem der beiden Geschlechter zugehörig fühlen, treffen sich am Freitag, den 10.11. im Mensch Meier und reden über die „Female Future“. Mit dabei sind Susanne Kirchmayr aka Electric Indigo vom Netzwerk Female Pressure, Cinthie Christl vom Watergate und Hang Aoki vom ://about blank. Sie reden über die Möglichkeiten für Nicht-Männer, das Nachtleben und die Musikbranche mitzugestalten. Wer bislang Berührungsängste vor dem DJen hat, kann seine ersten Schritte beim garantiert mackerfreien DJ-Workshop wagen – und im Anschluss beim „feministischen Rave“ mit House und Techno von Dana Ruh, Ena Lind und Natascha Kann abtanzen.
Female Future, 10.11.2017, 20 Uhr, Mensch Meier, Storkower Straße 21, Berlin-Prenzlauer Berg, S-Bahn Landsberger Allee, VVK 10€ / 15€ DJ-Workshop
Die Organisatorin Viki war zu Gast in unserer Schmidtagspause und hat mit Jessica über Gleichberechtigung und Sexismus in der Musikbranche gesprochen.
Wir verlosen jeweils 2×2 Tickets für „Female Future“ und „Frei(T)Räume“.
Schicke eine E-Mail mit der entsprechenden Veranstaltung im Betreff an gewinnspiel@bln.fm. Einsendeschluss ist Donnerstag, der 9.11. um 18 Uhr.