„Good Time“ – Krimineller Ex-Vampir
Der kommerzielle Erfolg der „Twilight“-Serie hat der Reputation ihrer Hauptdarsteller eine Delle verpasst. Während sich Kristen Stewart mit respektierlichen Indie-Filmen wie „Personal Shopper“ ihren guten Ruf zurück erarbeitet hat, hatte Vampir-Lover Robert Pattinson mit einer ähnlichen Taktik weniger Erfolg – bis jetzt. Denn für seine Hauptrolle in dem unkonventionellen Gangsterfilm „Good Time“ wurde der Engländer bereits bei der Premiere beim Cannes-Filmfestivals mit Lob überschüttet. Darin spielt Pattinson den Kleinkriminellen Connie Nikas. Dessen Bruder wird nach einem missglückten Raubüberfall von der Polizei verhaftet. Bei dem Versuch das Geld für seine Kaution zusammen zu kriegen, gerät Connie immer tiefer in die Machenschaften der New Yorker Unterwelt. Mit Low Budget-Perlen wie „Heaven Knows What“ haben sich die Brüder Ben und Josh Safdie inzwischen zu echten Geheimtipps entwickelt. Die vielschichtigen Figuren und dichte Atmosphäre dieser Filme zeichnen nun auch ihr ersteres „Großprojekt“ „Good Time“ aus. Dabei hilft auch der Soundtrack von IDM-Pop-Hexer Oneohtrix Point Never. (Kinostart: 2. November)
„Detroit“ – Ein Motel als Pulverfass
Im Juli 1967 wurde Detroit von einer der schlimmsten Rassenunruhen der amerikanischen Geschichte erschüttert. Mittendrin stürmte am 25. Juli eine gewaltbereite Polizeieinheit das afroamerikanisch geführte Algiers Motel. „Detroit“ erzählt die folgenden Ereignisse aus der Sicht des schwarzen Wachmanns Melvin Dismukes (John Boyega), der versucht, in der immer weiter eskalierenden Situation zu vermitteln. Mit Filmen wie „The Hurt Locker“ und „Zero Dark Thirty“ haben Regisseurin Kathryn Bigelow und Autor Mark Boal bereits ihr Händchen für kraftvolles, fast dokumentarisch inszeniertes Geschichtskino bewiesen. In den USA waren Kritiker begeistert – Bigelows neuster Film „Detroit“ scheint wieder gelungen. (Kinostart: 23. November)
„Coco – Lebendiger als das Leben“ – Pixar geht unter die Toten
Es ist schade, dass das einst so kreative Animations-Studio Pixar inzwischen meist mit mal mehr, mal weniger gelungenen Fortsetzungen ihrer Franchises aufwartet. Dabei bewies doch „Inside Out“ 2015, dass Pixar immer noch großartige, originelle Filme machen kann. Daran könnte nun „Coco“ anknüpfen – die einzige Ankündigung des Studios derzeit, welche keine Fortsetzung ist. Handlung: Entgegen dem Willen seiner Familie eifert der 12-jährige Miguel seinem Ur-Ur-Großvater nach – einem legendären Musiker. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum mexikanischen Tag der Toten verschlägt es Miguel dabei jedoch selbst in das Reich der Verstorbenen. Nach einer Reihe eher enttäuschender Pixar-Filme scheint „Toy Story“-Mastermind Lee Unkrich mit seinem neusten Streich endlich mal wieder ein Meisterwerk gelungen zu sein – zumindest wenn man den durchweg höchst positiven Vorab-Kritiken glauben darf. (Kinostart: 30. November)
(Foto: Coco Film Still; ©2017 Coco•Pixar. All Rights Reserved.)