Ist jemand, der mit rechten Trollen zusammen arbeitet, im Salon – Zur Wilden Renate willkommen? „Nein“ – sagt das Renate-Team und lud am 27.7.2017 den schottischen Techno-Produzenten Funk D’Void aus, der am gleichen Abend bei „The House Of Red Doors“ spielen sollte.
Der Berliner Club wurde darauf aufmerksam gemacht, dass Funk D’Void in seinem Online-T-Shirt-Store auch Motive verkauft, welche die Proud Boys abfeiern – eine rechte Gruppierung um vice-Mitgründer und Chef-Hippster Gavin McInnes, der als „News Troll“ und Satiriker in Diensten des konservativen US-TV-Senders Fox News starke Sprüche liefert. (Ein Portrait über Gavin Innes findest du auf High Snobiety.)
Schon 2003, als er noch einen Großteil der vice-Artikel schrieb, äußerte sich McInnes gegenüber The Times: „Ich finde es großartig weiß zu sein und ich denke man kann mit Fug und Recht stolz darauf sein. Ich möchte nicht, dass unsere Kultur geschwächt wird – deshalb sollten wir die Grenzen jetzt schließen und jeder sollte sich sich der westlichen, weißen, Englisch-sprechenden Lebensart anpassen.“ Hinterher sagte McInnes gegenüber Gawker, er wolle Leute reizen, weil sie so einfach zu verärgern seien und die Mainsteam-Medien ausspielen. Denn: „Aufrührerische Aussagen generieren endlos Aufmerksamkeit.“
Aber reichen solche „Verbindungen“ aus, Funk D’Void rassistische und sexistische Einstellungen nachzuweisen und ihn deshalb auszuladen? Der Betroffene selbst reagierte schnippisch per Twitter und Facebook: „Gavin McInnes ist ein Kumpel… Ich mache Merchandise für ihn und die Proud Boys, das ist alles.“ Gleich neben diesen Fanshirts verkauft Funk D’Void per Shop auch ein Anti-Nazi-Shirt.