„Wonder Woman“ rettet das DCs Comic-Universum
Der amerikanische Pilot Steve Trevor (Chris Pine) strandet während des 1. Weltkriegs auf der mysteriösen Insel der Amazonen. Eine von ihnen ist Diana Prince (Gal Gadot), später als Wonder Woman bekannt. Gemeinsam kehren beide nach England zurück – um den grausamen Schlachten in den Schützengräben Europas ein Ende zu bereit. – Nachdem die letzte Filme aus dem DC-Comicuniversum („Batman“, „Superman“) Fans und Kritiker nicht überzeugen konnten, muss der Marvel-Konkurrent endlich beweisen, dass auch er erfolgreich erzählen kann. Und tatsächlich ist „Wonder Woman“ gelungen: in den USA heimste das Amazonen-Epos positive Kritiken ein und verdiente Ende Mai schon ordentlich Geld . (Kinostart: 15. Juni)
„Loving“ – Liebe vs. Rassismus
Mit Indie-Hits wie „Mud“ und „Midnight Special“ wurde Regisseur Jeff Nichols eine der großen Nachwuchshoffnungen Hollywoods. Sein jüngster Film „Loving“ erzählt die wahre Geschichte von Richard und Mildred Loving (Joel Edgerton & Ruth Negga). Sie ist dunkler Hautfarbe, er ist weiß: ein Unding im Virginia der 1950er. Ihnen drohen sogar Haftstrafen, denn Ehen zwischen Menschen afroamerikanischer Abstammung und „Weißen“ sind verboten. Doch so leicht geben die Lovings nicht bei: sie ziehen vor Gericht. – Nach der Premiere 2016 in Cannes folgten Oscar-Nominierungen für die beiden Hauptdarsteller. Trotzdem hat es ein Jahr gedauert, bis es Nichols ambitionierte historisches Drama in die deutschen Kino schafft. (Kinostart: 15. Juni)
„Okja“ – Die Sau muss leben
Die Filme von Bong Joon-ho („The Host“, „Snowpiercer“) mischen ganz unkonventionell ernstes Charakterdrama, wilde Action und skurrilen Humor. Auch „Okja“, der jüngste Streifen des südkoreanischen Regisseurs, macht da keine Aussnahme. Die junge Mija (Ahn Seo-hyun) soll sich von ihrem geliebten Riesenschwein Okja trennen. Das künstlich gezüchtete Tier ist nämlich „nur“ Teil eines Marketing-Stunts des skrupellosen Lebensmittelkonzerns Mirando. Doch um den besten Freund vor der Schlachtung zu retten, muss sich das Mädchen aus Südkorea nach New York aufmachen – zusammen mit einer verschrobenen Tierschützer-Gruppe. – Klingt wie ein sentimentales Familien-Märchen à la „E.T.“ – ist aber anders: denn neben der anrührenden Freundschaft zwischen Mädchen und Schwein ist „Okja“ eine schrille, wenig zimperlich bebilderte Satire auf Massentierhaltung und die Fleischindustrie. Die Hollywood-Stars Tilda Swinton und Jake Gyllenhaal dürfen dazu in ihren Rollen ordentlich vom Leder ziehen. Doch egal ob aus Rührung oder durch Schock: Diese abgedrehte Netflix-Produktion dürfte einige Zuschauer zu Vegetariern machen. (Filmstart exklusiv auf Netflix: 28. Juni)