So war’s: 1. Mai – Fast schon „Oktoberfest“, nur die Achterbahn fehlte.

Verkaterten und Klaustrophoben, die den Feiertag lieber auf der Couch oder in einem Café in Charlottenburg verbracht haben, gabe es 2017 eher wenige. Kreuzberg war voll mit Menschen: an einigen Eingängen zum „Myfest“-Straßenfest und auch an einigen U-Bahnhöfen hieß es bereits am Nachmittag: „Wegen Überfüllung geschlossen.“ Ein bißchen nördlich eröffnete das „Kreativdorf“ „Holzmarkt“ auf dem Gelände der ehemaligen Bar25, der erstmals zum tanzen, diskutieren und schlemmen einlud.

Auch sonst war für Freunde elektronischer Tanzmusik an jeder Ecke eine – mehr oder weniger gute – Anlage zu finden, vor der sich rhythmisch bewegt werden konnte.

Für viel Aufregung hatte vorab die Route der „Revolutionäre 1.Mai-Demonstration“ gesorgt, die durch das „MyFest“ führte. Unangemeldet, aber von der Polizei toleriert, blieb sie nicht ganz friedlich: Geworfene Flaschen und Pyrotechnik endeten in Festnahmen. Von Bambule wie vor 30 Jahren aber keine Spur, es bestand keine Gefahr für die „Innere Sicherheit“, wie sie Politiker rechts von der CDU im April noch herbeizittern wollten. Ein echtes Problem hat heute nur die BSR. Sie wird von fleißigen Flaschensammlern unterstützt.