Was ich kann, ist headbangen!

NodOnesHead

Nod One’s Head waren 2013 für uns „Neu auf dem Radar“. Ein Jahr später wurden sie mit uns „flügge“. Das Berliner Duo hat mit seinem deepen Elektronica-House schnell sein Publikum gefunden und spielte mittlerweile auf vielen Festivals. Doch Anfang 2016 trennte sich das Duo. Charlott Boss stemmt das Projekt Nod One’s Head jetzt solo – und bringt jetzt die erste Veröffentlichung heraus, die in Eigenregie entstand.

BLN.FM: Hi Lotte, was ist denn seit der Veröffentlichung von eurem Album „Lava“ passiert, dass du jetzt allein da stehst?

Charlott Boss: Als unser erstes Album „Lava“ rauskam, hatten Moritz und ich eine megageile Zeit. Aber dann haben wir gemerkt, dass wir in unterschiedliche Richtungen wollen. Das kann passieren, wenn man sehr eng und intensiv zusammenhängt. Und so haben wir uns Anfang 2016 entschieden, getrennte Wege zu gehen. Ich mache jetzt als Projekt allein weiter. Dabei arbeite ich mit super vielen Leuten zusammen, denn Musik ist für mich etwas geselliges.

BLN.FM: Vor 3 Jahren habe ich Euch noch im Bereich Deep House und Indie Pop verortet. Findest du, dass die Beschreibung noch passt?

CB: Nach der Trennung habe ich mich mit neuen Produzenten und anderen Songwritern zusammengesetzt – und so entstand mein neuer Sound. Deep House finde ich zwar geil, wenn ich in einen Club gehe – aber ich selber bin es irgendwie nicht. Ich brauche immer etwas „on top“. Deshalb habe ich mich nach „Lava“ darauf fokussiert, was ich wirklich machen will – einen extrovertierten Sound, eben so wie ich auch auf der Bühne bin:  super poppig, aber mit „edge“ – also Headbanger-Pop.

BLN.FM:  Das Ergebnis gibt es ab 9.9.2016 auf deiner neuen Single „I’m mad“ zu hören. Worum geht’s denn da?

CB: „I’m mad“ ist tatsächlich das Ergebnis meiner allerersten Versuche, meinen eigenen Sound zu finden – und spiegelt wieder, dass ich ausbrechen wollte. Der Song handelt davon, dass jemand einer anderen Person gesteht, dass er sie viel geiler findet als sich selbst und Bock hat, mit ihr richtig auszurasten. Ich finde es cool, zu sowas den Mut zu haben. Der Song ist in Stockholm entstanden. Ich bin da rüber geflogen und in meiner ersten Studio-Session dort war „I’m mad“ plötzlich da. Ich bin ein totaler Fan der skandinavischen Musikszene: die ist super up-to-date, poppig, aber cool. Pop kann auch flach klingen, aber die Schweden kriegen es irgendwie hin, dass der Sound superfresh ist.

BLN.FM: Was sind deine Inspirationsquellen?

CB: Die kommen oft aus einer ganz anderen Ecke als meine eigene Musik. Ich bin ein großer Fan von Future Bass, von skandinavischem und australischem Sound. Flume benutzt beispielsweise diese Riesensynthies, da kann man sich nur zu bewegen. Und dazu beeinflussen mich größtenteils Figuren und Charaktere aus sozialen Medien, Comics und Filme.

BLN.FM: Du bist täglich in sozialen Medien aktiv, vor allem bei Instagram. Welche Rolle spielt das für Dich?

CB: Ich bin 5 bis 6 Stunden am Tag auf Instagram unterwegs! Ich stehe auf alles, was neu und zukunftsorientiert ist. Es ist abgefahren, wie man im Internet kommunizieren kann. Ich mag es zu teilen, mit anderen darüber zu reden, dass es so eine Community gibt. Ich folge hauptsächlich Musikern, das ist für mich inspirierend. Aber meine Top 3-Seiten auf Instagram, die ich immer wieder besuche, sind: @funnyfailvideos, @baddiewinkle und @9gag – das ziehe ich mir jeden Abend rein.

 

BLN.FM: Du bist viel unterwegs, bleibt Berlin für Dich als Stadt attraktiv?

CB: Mich inspirieren Städte nicht wirklich. Ich weiß, dass das viele Musiker sagen – aber ich habe keine Ortverbundenheit. Für das was ich machen will, kommt trotzdem keine andere Stadt als Berlin in Frage. Es sind die Menschen hier in Berlin, die mich inspirieren – und die man nur hier trifft.

BLN.FM: Du hast unter anderem Videoschnitt studiert. Produzierst du noch die Videos für Nod One’s Head?

CB: Früher haben wir die Videos selber gedreht, aber das war einfach zu viel. Eigentlich wollte ich es dann komplett anderen überlassen, aber nun stecke ich weiterhin mit drin. Für das Video von „I’m mad“ sollte es ein Mix aus weirden Bewegungen und richtiger Choreographie sein. Beim Tanzen bin ich an meine Grenzen gekommen – das Einzige was ich wirklich gut kann, ist headbangen!

BLN.FM:  Wie geht es für Nod One’s Head weiter?

CB: „I’m mad“ ist die erste Auskopplung meiner neuen EP „165“ und danach folgen fünf weitere Tracks. Innerhalb von sechs Monaten kommt jeden Monat eine neue Single raus.

(Foto: Nod One’s Head, Promo, by Josephine Roloff)