Nach Will Saul und Joris Voorn im letzten Jahr geht nun Ausgabe 16 der Balance-Reihe mit Agoria (eigentlich Sébastien Devand) an den Start. Dabei verfolgt er ganz das Motto: Von allem etwas, aber nicht zu viel. Ein Balanceakt. Aber Achtung: Dieser sensationelle Mix aus mehr als 50 Tracks auf zwei CDs – was heißt Mix…dies ist eine Erfahrung, eine Erleuchtung, eine…hach… Anlage aufgedreht (wahlweise Kopfhörer aufgesetzt, damit auch nicht das kleinste Fitzelchen Musik verloren geht), Play gedrückt und dann passiert Folgendes: Augen zu und weg, Gänsehaut bremst den Flug nur geringfügig.
Alles beginnt auf Scheibe eins namens „Aller Retour“ mit Gregg Kowalskys „Ashes From Evermore“, der aus Geräuschen meditativ Psychedelisches zaubert, und psychedelisch bleibt es auch die nächsten vier Tracks. Den Abschluss der Entspannungsphase macht die Isländerin Emiliana Torrini mit ihrem Track „Gun“.
Danach tauchen wir ab in richtig deepen Techno, der einem die Gänsehautwellen nur so über den Körper treibt. Wir bleiben aber gar nicht erst stehen, schon geht’s weiter mit schwurbeligem House, frickligem Elektro und meinem persönlichen Highlight, „Whistling in Tongues“ von Felix Laband im Todd Terrje Remix aus dem Jahr 2005. Mit dem Track kann man sich vom Rausch wieder etwas erholen. Zum Ende wird „Aller Retour“ dann wieder ruhiger und hört auf, wie es begonnen hat, mit Ashes from Evermore, zusammengemischt mit „Monophaser“ von Alva Noto. Eine perfekte Endlosschleife!
Die zweite Platte, „Rising Sine“, braucht nicht so lange, bis sie loslegt. Aber auch hier herrscht bei mir Gänsehautfeeling pur. Eigentlich möchte man sofort auf irgendeine Tanzfläche und nie wieder aufhören zu tanzen. Es ist eine unglaublich gute Zusammenstellung von alten und neueren Stücken, mit genauso wahnsinnig vielen Highlights wie auf der ersten CD – für mich insbesondere „French Kiss“ von Avril, „Libellules“ von Agoria und „Acid Bells“ von Efdemin. 30 Tracks in einer Stunde, zum Teil drei übereinander vermixt und so sauber vernäht, dass man nur mit Mühe erkennt, welcher Beat denn nun zu welcher Nummer gehört. Alles passt wunderbar zusammen, auch der Mix der verschiedenen Stilrichtungen. Es ist eine Liebeserklärung an die Musik…
Für mich ist dieses Doppelalbum definitiv ein Lieblingsteil für dieses Jahr. Und bestimmt klingt sie wieder ganz anders, wenn draußen endlich mal die Sonne scheint!
Hier eine kleine Preview des Albums:
[podcast]http://www.bln.fm/media/audio/previews/20100321_immix_agoria.mp3[/podcast]
Tracklist CD 1:
- Ashes From Evermore (Gregg Kowalsky)
- Monophaser 2/Lords of Panama (Alva Noto/DJ Koze)
- ? (Mark Pritchard)
- Soeheniona (Manvoy de Saint Sadrill)
- Joe Si Ha (Tosca)
- Gun (Emiliana Torrini)
- Parasite 2 (Agoria)
- inD#5 (Arandel)
- Columpnam (Justin)
- When I Think Of (19.454.18.5.25.5.18)
- 10 (Pom Pom)
- Altre Voci (Agoria)
- Train In Austria Part 2 (Glimpse)
- Over The Ice (Live Mix)(The Field)
- La Pazz (Olibusta)
- Mis Dias Y Tus Noches (Cubenx)
- Whisitling In Tongues (Todd Terje Remix)(Felix Laband)
- Back 2 My Roots (Jozif’s 5o’clock Fabric Shadow Edit)(Jozif)
- Jealous Of Roses (Bibio)
- 45:33 (Trus’me Remix)(LCD Soundystem)
- Same Sun (Prins Thomas Diskomiks) / Oxia (Boozoo Bajou feat. Rumer / Oxia)
- Synchronicty (Block Barley & Engin Ozturk Holmby Hills Remix)(Hatikvah)
- The Last Child’s Tear (Rio En Medio)
- Just As The Sun Went Down (Tipper)
- Ashes from Evermore / Monophaser (Gregg Kowalsky / Alva Noto)
Tracklist CD 2:
- Hurlements En Faveur De Serge T. (Sylvain Chauveau)
- Loud Loud Loud (Aphrodite’s Child)
- Shirol / We Were (Taron Trekka / Suedmilch)
- Szarpiesz Minerwa (The Same)
- G-Thong (You & Me Remix)(Ogris Debris)
- Knee For Thought (Francesco Tristano)
- One Thing More (Dub mix) / Mwali We! (Different Gear / Dorothee & Ben Munyaneza)
- Abstractor 2.0 / The Last Child’s Tear (Michael Forzza / Rio En Medio)
- Morning (Chris Carrier & Jef K)
- Running (DVS1)
- Almodrama (Drama Society & Vladislav Delay)
- Libellules / I Know / Kipkop (Agoria / Gadi Mizrahi / Marc Antona)
- French Kiss (Avril)
- I Know (Gadi Mizrahi)
- Tehellet / Parasite (Jonny Greenwood / Agoria)
- French Kiss (Avril)
- Twenty Nine (Broom 09 Mix)(Mark Broom)
- Atlantis (Einmusik)
- Temperature’s Rising (Perc & Passarella Death Squad)
- Sonar (Spitzer Remix)(Aufgang)
- Simple Things (Work it Out) (Serge Santiago Remix)(Shit Robot)
- Acid Bells (Martyn Remix)(Efdemin)
- No Drum Machine Part 2 (3 Chairs)
- Lonely (Kid A)
- Hurlements En Faveur De Serge T. (Sylvain Chauveau)
(Eq Grey/Nova Media)
(Text: Daniela Doege)