Drei Monate vor der Party: Keiner will das Kreuzberger „Myfest“ ausrichten

myfest 2014 by mike herbst - flickr (CC BY-NC 2.0)

Die Anwohner planen schon, wo Musikbühnen aufgebaut werden können und wo ihre Imbissstände Platz finden. Doch es ist noch gar nicht geklärt, ob das Myfest 2016 überhaupt stattfinden wird.

Letzten Herbst entschied die Berliner Polizei, dass die Veranstaltung nicht mehr als „politische Versammlung“ akzeptiert wird. Der Myfest-Veranstalter muss nun für Schäden und Müllbeseitigung aufkommen. Auch die Sicherheitsauflagen sollen strenger werden. Konsequenz: bislang hat sich noch kein neuer Veranstalter für die Mai-Party gefunden.

Bis Mitte Februar muss eine Lösung gefunden werden, denn dann sollten die Anträge für Genehmigungen den Behörden vorliegen. Weil sich aber kein anderer Veranstalter finde, muss nun eventuell der Berliner Senat oder eine Landesbehörde einspringen, vermutet die Berliner Morgenpost. Wer kommt als Veranstalter in Frage? Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will das „Myfest“ nicht bezahlen, die Anwohner-Initiative, die bisher formal Veranstalter war, sieht sich nicht in der Lage die Kosten zu decken.

Das „Myfest“ droht damit Opfer seines eigenen Erfolgs zu werden. In den letzten Jahren waren immer mehr Besucher gekommen, zehntausende überwiegend junge Berliner und Touristen zogen den ganzen Tag durch die überfüllten Straßen in Berlin-Kreuzberg von Open Air zu Open Air. Nicht allen gefällt das: auf der Seite der „Myfest“-Initiative schrieb ein wütender User ins Gästebuch, dass das Event abgeschafft gehört: „Das ganze ist zu einer überfüllten kommerziellen Fress-und Saufmeile ausgeartet, auf die keine mir bekannte Kreuzberger_in mehr Bock hat!“ Bereits seit 2015 prozessiert ein Anwohner gegen das „MyFest“.

Das Myfest wird seit 2003 veranstaltet und sollte die traditionellen Krawalle von angetrunkenen Randalierern am 1. Mai in Berlin-Kreuzberg verhindern.

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(Foto: Mike Herbst, CC-BY-NC 2.0)