Nicht nur das von Roly Porters Album „Third Law“ weckt Erinnerungen an Stanley Kubrick’s Space-Odyssee „2001“. Auch die dissonanten Chöre, deren Fetzen durch den Opener „4101“ hallen, könnten direkt aus dem Soundtrack des Filmklassikers stammen. Das dazugehörige, dröhnende Bassgewitter hätte sich hingegen selbst der ewig innovative Kubrick nicht mal im Traum vorstellen können. In Kombination klingt das am Ende in etwa so, als hätte Ben Frost ausgiebig das kosmische Frühwerk von Tangerine Dream studiert. Genau das macht den Reiz der Tracks aus. Die gleichsam an Ambient und Avantgarde geschulten Drone-Kompositionen, wie man sie bereits von Roly Porters ersten beiden Alben kennt, werden auf „Third Law“ immer wieder durch aggressive Lärmwände und brachiale Drum-Gewitter zerfetzt. Gerade „Mass“, „Blind Blackening“ und „In Flight“ reizen diese unberechenbare Dynamik voll aus und pendeln blitzschnell zwischen atmosphärischer Stille und infernalen Ausbrüchen hin und her. Klar, tanzbar ist das alles natürlich nicht. Aber darum hat sich Roly Porter ja bereits zu Zeiten seiner Karriere im Elektronik-Dubstepp-Duo Vex’d nur bedingt geschert.
(Foto: Roly Porter – Third Law, Promo)