Holzmarkt und Kater Blau: Vor der Tür ist jeder gleich.

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Clubs in Süddeutschland weisen Flüchtlinge pauschal ab. Sie glauben so Frauen vor sexuellen Belästigungen zu schützen, obwohl konkrete Vorfälle nicht aktenkundig sind bei der Polizei. Die Berliner Clubszene tickt da ganz anders, hier steigt eine Soliparty nach der anderen. „Eine Türpolitik wie in Süddeutschland oder Dänemark sei Schwachsinn“, sagt Lutz Leichsenring, Sprecher der Berliner clubcommission.

Zugang zu Techno-Partys sei für Flüchtlinge gar nicht so wichtig, denn vielen Flüchtlingen ist gar nicht nach Feiern zumute, sagt Nora vom Flüchtlingsrat im Interview mit thump. Für den Kater Blau spricht Türsteherin Steffi-Lotta: Grundsätzlich Flüchtlinge abzuweisen sei rassistisch. Hier gelten die üblichen Regeln: Große Männergruppen hätten keine Chance reinzukommen, da sei die Herkunft egal.

Dennoch seien Parties nicht das beste Mittel zur Integration, sagen die zwei Frauen. Bei Benefiz-Parties im Kater Blau gibt es deshalb auch andere Ziele: es sollen ehrenamtliche Helfer gefunden werden und das Feiervolk über die Flüchtlingssituation aufgeklärt werden.

Langfristig wollen sich Holzmarkt und Kater Blau noch mehr engagieren. In Büroräume auf dem Holzmarkt-Gelände sind bereits 11 Flüchtlinge eingezogen. Perspektivisch kann sich das Team noch mehr vorstellen: im Gespräch sind Angebote für Deutschunterricht, Kita-Plätze und auch künstlerische Zusammenarbeit mit geflohenen Menschen.

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(Foto: Holzmarkt25, Promo)