Berlin räumt auf: Immer mehr „Spätis“ müssen Strafe zahlen

Späti

Den „Spätis“, Wahrzeichen des Berliner Schluffi-Lebenswandels, geht’s zunehmend an den Kragen. Eigentlich dürfen die Verkaufsstellen am Sonntag nur zu bestimmten Zeiten geöffnet haben. Dazu muss das Angebot noch begrenzt sein. So will es das Gesetz. Und das Bundesverfassungsgericht. Doch in einigen Berliner Bezirken nahmen es viele Läden nicht so genau damit – und boten auch sonntags ihr gesamtes Sortiment an. Bis vor kurzem sahen die Ordnungshüter noch weg – doch nun wird scheinbar durchgegriffen, erzählen uns Ladenbesitzer.

Wen das Ordnungsamt erwischt, dem droht eine Geldstrafe – bis zu 2500 Euro. 2015 hat der Bezirk Neukölln von den Späti-Betreibern insgesamt 70.000 Euro Strafe einkassiert. Das sind 30.000 Euro mehr als 2014, rechnete die Berliner Zeitung vor. Auch in Friedrichshain-Kreuzberg zahlten die Spätis mehr: 11.000 Euro mehr kam hier in die Kasse. Konsequenz: sonntags bleiben die Läden zu, obwohl an diesen Tagen ordentlich Umsatz gemacht wird. Schließlich hat nur an diesem Tag die Konkurrenz dicht. Steht das Geschäftsmodell des Berliner Kult-Kiosk vor dem Aus? BLN.FMs Nikola Marinkovic hat sich in den Spätis in Friedrichshain umgehört.

(Foto: flickr: KE4, CC BY-NC-SA 2.0)