Das Berliner Abwasser verrät, was in Berlin geschnupft, gespritzt und eingeworfen wird. Das European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA) hat nun die Konzentration von Kokain und anderen Drogen in europäischen Städten verglichen, berichtet die Berliner Morgenpost. 43 Städte machten mit: London, Paris, Amsterdam, aber auch Berlin und Dülmen in Nordrhein-Westfalen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: im europäischen Kokain-Vergleich steht Berlin im soliden Mittelfeld auf Platz 23 von insgesamt 43 untersuchten Städten. Vor Berlin liegen London, Amsterdam und Barcelona.
Züricher Wissenschaftler nahmen eine Woche lang Proben in Berliner Kläranlagen und rechneten ihre Werte hoch. Resultat: jeden Tag landen 2,44 Kilogramm reines Kokain in der Berliner Kanalisation. Auf wieviel Gesamtkonsum täglich das schließen lässt, bleibt offen. Das hängt davon ab, wie sehr das weiße Pulver vor dem Verkauf gestreckt wird.
Berlins Abwasser wurde auch auf andere Drogen geprüft. Bei Amphetamin landet Berlin mit 115 Milligramm pro 1000 Einwohner in den Top10 auf Platz sieben. Das ergibt 4 Kilo Pillen täglich. Bei Crystal Meth liegt Berlin auf dem 13. Platz mit 5,3 mg / 1000 Einwohner, bei MDMA mit 28,6 mg auf Platz 11 und bei Cannabis mit 56,7 mg auf Platz 16 von den 43 teilnehmenden Städten.
Hier die Spitzenreiter der Kategorien: Kokain-Hauptstadt ist London, Amphetamine werden in Antwerpen am meisten benutzt, Norwegens Hauptstadt Oslo ist Europas Crystal Meth-Hochburg und Amsterdam beim Konsum von Cannabis und MDMA ganz vorne. Deutschlands Crystal-Hauptstadt ist übrigens Dresden, gleich auf Platz 2 hinter Oslo.
(Foto: perturbao, CC-BY-SA-2.0)