Der Streaming-Dienst Spotify hat die Top10 herausgegeben, welche die beliebteste Musik in Berlin nach Stadtteilen aufschlüsselt. Platz 1: Major Lazer. Außerdem tummeln sich zahlreiche „Deep House“-Produktionen in den Charts – Felix Jaehn und Robin Schulz sind überall top. Nicht’s ungewöhnliches: auch Berlin hört Mainstream. Doch es gibt auch Ausreißer. In Neukölln tauch Jamie xx in den Top 10 auf – nirgendwo sonst. Vielleicht liegt das an der hohen Dichte an Studenten und kreativen Zugereisten, die im Kiez an der Sonnenallee digital unterwegs sind. In Berlin-Köpenick stehen die Hörer auf Filmmusik von „Tribute von Panem“. Und in Marzahn wird geschmust zur anderswo fast vergessenen Akustik-Version von Milows „Little in the Middle“, geschmachtet zu Kelly Clarkson und getanzt zu Weather Girls „It’s Raining Men“.
Neben den Hitlisten ändert das schwedische Unternehmen nun auf Druck der Musikindustrie seine Geschäftsbedingungen. Die kostenlose Variante von Spotify mit mehr als 100 Millionen Nutzern wird abgespeckt: künftig stehen dort nicht mehr alle Songs zur Verfügung. Spotify reagiert damit auf Labels und Künstler, die ihre neuen Alben nicht kostenlos verfügbar machen wollen. Künftig sollen neue Alben erst nur für die zahlenden Premium-Kunden freigeschaltet werden – und erst nach einigen Wochen für den Rest zugänglich sein. Wann die Testphase beginnt steht noch nicht fest. Hintergrund ist die Unzufriedenheit von Musikern und Labels mit den Erlösen, die werbefinanziertes Streaming einbringt.
(Foto: Sascha Kohlmann, CC-BY-SA-2.0)