Die letzte Party war ein voller Erfolg, alle liegen verkatert im Bett. Doch spätestens beim ersten Blick aufs Handy, kommt die böse Überraschung: Ob peinliche Gröhl-Videos, lallende Lebensweisheiten oder das komatöse „Ich ruh mich nur kurz aus!“-Foto – irgendjemand dokumentiert immer. Nicht allzu selten werden diese Perlen der Zeitgeschichte ins Netz gestellt. „Hangover “ heißt eine App, die genau das verhindern soll.
Und so funktioniert sie: Nimmt man Fotos und Videos mit der App auf, können sie nur dann angesehen werden, wenn die ganze Partygruppe wieder zusammenkommt. Ein Bild verlässt also nicht den „circle of trust“, den Kreis des Vertrauens. Über Bluetooth verbinden sich die Handys der Freunde – und nur wenn die App die anderen erkennt, wird das Album freigegeben.
Coole Idee, doch die ganze Sache hat auch ein paar Nachteile: Zum Fotografieren muss die App benutzt werden. Und deren Kamera-Funktion ist mehr als dürftig, denn sie besitzt keinen Fokus und keinen Blitz. Clever: Wenn man auf dem Foto eh nichts erkennt, braucht man es auch nicht verschlüsseln.
Auch der Gruppenmechanismus weist Schwächen auf: Wenn sich die Gruppe trennt und das Handy keinen Kontakt zu anderen Mitgliedern herstellen kann, wird das Foto erst nach sechs Minuten gesperrt. Der Countdown lässt sich einfach austricksen, die Sperrung der Bilder recht einfach hinauszögern.
Fürs iPhone gibt es die „Hangover“-App kostenlos zum Download. Bevor man allerdings loslegen kann, muss man sich auf der Betreiber-Seite mit seiner E-Mail Adresse und Telefonnummer registrieren. Damit die Partyfotos geheim bleiben, müssen also einige persönliche Daten rausgerückt werden. Wer diesen Deal eingeht – der dürfte nach einem Berliner Wochenende vielleicht mit einer Sorge weniger aufwachen.
(Foto: Morgan Burke, CC-BY-NC-ND 2.0)