Berlin ist das Partyzentrum Deutschlands, voll mit kreativen Köpfen, die die Welt verbessern wollen und Jute mit Überzeugung tragen. Doch wie lassen sich Feierkultur mit Nachhaltigkeit verbinden? Konfetti mit Ökohaferflocken zu ersetzen, ist sicherlich nicht schlecht, aber schon irgendwie null sexy. Um wirklich etwas zu verändern, braucht es größere Ideen. Ansprechpartner dafür in Berlins Clubszene: Dimitri Hegemann, Betreiber des Tresors. Auf der „most wanted:music“-Konferenz erzählte die Club-Eminenz über zahlreiche Projekte, den Tresor in der Köpenicker Strasse mehr öko und nachhaltig zu machen. Und davon, das bis jetzt keine davon verwirklicht wurde.
Der Tresor nutzt Räumlichkeiten eines großen Heizkraftwerkes des Energieversorgers Vattenfall, da liegt es nahe dessen Ressourcen zu nutzen. Das rücklaufende Heizwasser des aktiven Kraftwerkes könnte durch die Rohre einer Fußbodenheizung geleitet werden – und den Tresor damit ökologisch korrekt kuschlig warm halten. Die Berliner Behörden sagten „Njet“. Nächstes Projekt: Dimitri wollte Regenwasser aufsammeln und damit die Klospülung des Tresors ausstatten. Das Projekt wäre in der Umsetzung so teuer gewesen, dass Dimitri davon absehen musste. Solarzellen auf dem Dach des Tresors sollten Strom für die Beschallung liefern. Diesmal sperrte sich Vermieter Vattenfall. So läuft der Tresor immer noch mit Braunkohle-Strom, den Vattenfall 70 Kilometer südöstlich von Berlin aus der Landschaft gräbt.
Update: Auf Nachfrage bestätigte Vattenfall, dass beide Vorschläge geprüft wurden. Jedoch seien weder eine Heizung durch das rücklaufende Wasser des Heizkraftwerks noch Solarzellen auf dem Dach technisch umsetzbar gewesen.
(foto: Georg Schroll, flickr, CC BY-NC-SA 2.0)