Berliner Architekten und Stadtplaner haben das Konzept einer „Berliner Radbahn“ vorgestellt, die unter den Pfeilern von U1 und U2 entstehen soll. Die Fahrradstrecke soll vom Bahnhof Zoo bis zur Warschauer Straße direkt unter der Hochbahn verlaufen – insgesamt 9 Kilometer durch die Berliner Innenstadt.
Der extrabreite Radweg verhindert, dass sich Radfahrer die vielbefahrenen Straßen Kreuzbergs und Schönbergs mit Autofahrern teilen müssten. Weniger Unfälle, weniger Stress für alle. Außerdem bietet die Hochbahn Schutz vor Regen und Schnee. Der Clou: eigentlich sei die Strecke schon zu 80% fertig, sagen die Planer. Das spars Kosten. Große Teile des Raums unter der Hochbahn werden als Weg oder Parkplatz genutzt, nur am Schlesischen Tor und der Möckernbrücke müssten größere Bauarbeiten stattfinden, werben sie. Ein Beitrag zur Verschönerung Berlins soll die „Radbahn“ zusätzlich leisten: neben der Strecke stellen sich die Planer Gärten und Blumenbeete vor, dazu noch Service-Punkte für kaputte Fahrräder und Drive Ins für Fahrradfahrer.
Für die Hindernisse auf der Strecke gebe es einfache Lösungen, versichern die Planer: Um an der Möckernbrücke über die Spree zu kommen, wird die Fahrbahn einfach an das Viadukt der U-Bahn „gehängt“ und über bereits vorhandene Treppen werden Rampen gelegt.
Experten sind skeptisch. Bernd Zanke, Vorstand des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, sagt im tagesspiegel, dass er die Idee zwar toll findet, aber auch:„Wir müssen das realistisch betrachten. – Das sind Millionen, die da in die Hand genommen werden müssen.“
(Fotos: Promo, Radbahn Berlin)