110 Euro. Das ist der Preis, an dem sich Gemüter entzünden. Soviel kostet nicht nur das Ticket für das Fusion-Festival 2016. Auch das „Wilde Möhre“-Festival hat kalkuliert – und verlangt diesen Preis im Vorverkauf zusammen mit dem Müllpfand. Das sorgt für Ärger bei den Fans: sie schimpfen auf Facebook über „Kommerzialisierung“. Immerhin ist der Ticketpreis von 2015 zu 2016 um 40 Prozent gestiegen.
Die Organisatoren der Wilden Möhre bemühen sich um Transparenz und gestehen: ihr Festival muss besser organisiert werden. Und das kostet mehr. Die bisherigen zwei Ausgaben waren in einigen Bereichen „blauäugig“ unkoordiniert. Und am Ende blieb nichts für die, welche Mühe und Arbeit reingesteckt haben. Alexander vom „Wilde Möhre“-Team sagt, man habe insgesamt sogar Miese gemacht – obwohl so viele Freiwillige unentgeldlich geholfen haben.
Doch auch für 110 Euro wolle man sich treu bleiben, verspricht er. Auch 2016 soll es bei der „Wilden Möhre“ kein Sponsoring und keine Werbung geben. Gleichzeitig soll aber die Organisation verbessert werden: Helfer sollen bezahlt werden, es soll eine feste Stromversorgung auf der Wiese geben, Stellplätze für Autos und Camping-Busse angelegt werden. Vielleicht soll es künftig noch jährlich ein zweites „Möhre“-Festival auf dem Gelände geben, das dabei helfen soll, den Ausbau der Infrastruktur des Geländes zu bezahlen. Bis dahin kostet die „Möhre“ mit Tanz und Workshops mehr.
Wilde Möhre 2016, 12.-14. August 2016, Ticket: 100€ + 10€ Müllpfand
Hört, wie Alexander vom „Wilde Möhre“-Team begründet, dass die Eintrittspreise so explodiert sind.
(Foto: Tim Lehmann)