Rote Ampeln nerven. Finden viele Radfahrer und radeln einfach drüber. Berlins Grüne wollen das legalisieren. Zumindest an einigen Stellen: sie schlagen vor, dass Radfahrer künftig in Berlin über einige rote Ampeln fahren dürfen. Eine Art „Grüner Pfeil“ für Fahrradfahrer, sagt Stefan Gelbhaar, Verkehrsexperte der Grünen. Ein Pilotprojekt soll testen, ob die Idee funktioniert.
Das Ganze klingt erstmal so visionär wie der Coffeeshop, mit dem die Kreuzberger Bürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) das Drogenproblem und die Kriminalität im Görlitzer Park in den Griff bekommen wollte. Doch der grüne Verkehrspolitiker Stefan Gelbhaar verweist auf gute Erfahrungen in Paris und Idaho. Dort gäbe es die Regelung schon länger. Die Behörden hätten bisher nicht registriert, dass an freigegebenen Ampeln mehr Unfälle passieren.
Das könnte auch daran liegen, dass Fahrradfahrer nur bei Rot über die Ampel fahren dürfen, wenn sie vorher angehalten haben. Also nicht einfach ignorant rüberradeln. Nun solle geprüft werden, wo in Berlin die Regelung getestet werden kann, wendet sich Stephan Gelbhaar an den Berliner Senat. Doch der muss noch überzeugt werden. Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) mag derzeit noch nicht mitmachen.
Hört im Interview mit Stephan Gelbhaar, wie die Grünen den Senat und die Bundesregierung von ihrem Vorschlag überzeugen wollen.
(Foto: Alex Schmitt / flickr (CC BY-SA 2.0))