2015 wird mit 30.000.000 Übernachtungen in Berlin gerechnet. Macht 80.000 für jeden Tag des Jahres. Die großen Hotel-Unternehmen freuts: Sie bauen immer mehr und immer größere Bettenburgen in der Stadt. Zu den 136.000 Betten in 800 Hotels und Pensionen sollen in den nächsten Jahren 33 neue Hotels hinzukommen, berichtet die Berliner Morgenpost. Motel One wird 2017 sein neues Haus gegenüber vom Zoofenster eröffnen: 118 Meter hoch mit 580 Zimmern. Auch das größte deutsche Hotel, das Estrel in Neukölln, baut nochmal 814 Zimmer an. Am Ostkreuz in Friedrichshain entsteht gerade die größte Jugendherberge Deutschlands.
Auch die Vermietung von Ferienwohnungen floriert. Mittlerweile stehen auf Airbnb rund 17.500 Wohnungen in Berlin zur Verfügung. Das sind 60 Prozent mehr als im Mai 2014 – dem Zeitpunkt als der Berliner Senat das „Zweckentfremdungsverbot“ verordnete. Das Gesetz besagt, dass private Wohnungen nicht mehr gewerblich als Ferienwohnungen vermietet werden dürfen. Immerhin: Die meisten Wohnungen auf der Seite stammen von privaten Anbietern. „Der Anteil der gewerblichen Angebote auf Airbnb betrage nur 12 Prozent“, sagt das Berliner Beratungs- und Forschungsunternehmen Gewos. Das sind 2100 Wohnungen, die illegal als Ferienwohnungen vermietet werden.
„Wir verfolgen die illegalen Betreiber und haben mehr als 100 laufende Verfahren“, sagt der Stadtrat in Mitte, Stephan von Dassel, der Berliner Zeitung.
Den Berliner Senat dürfte der weitere Anstieg der Touristenzahlen freuen. Schließlich spülen die mit der „City Tax“ Geld in die Kassen der Stadt.
Berlin steht aktuell auf Platz drei der meistbesuchten Städte in Europa, hinter London und Paris. In der aktuellen Wachtumsrate liegen wir sogar auf Platz ein. Werden wir die beiden Konkurrenten überholen? Genug Hotels haben wir bald auf jeden Fall.
(Foto: Elvert Barnes, CC BY-SA-2.0)