Eigentlich sollte der Spreepark schon längst aus seinem Dornröschenschlaf wiedererwacht sein. 2014 erwarb der Liegenschaftsfonds, der landeseigene Grundstücke verwaltet, das Erbbaurecht der Ruine des DDR-Freizeitparks. Doch seitdem ist wenig passiert. Investiert wurde nur in in einen höheren Zaun und in Aufräumarbeiten nach einem Brandanschlag 2014. Das räumt der Berliner Senat auf die parlamentarische Anfrage des Grünen-Abgeordneten Harald Moritz ein.
Dabei sollte 2015 die Grün Berlin GmbH den Spreepark übernehmen. Die landeseigene Firma verantwortet auch die Entwicklung des Tempelhofer Feldes und den Park am Gleisdreieck. Die Firma wartete seit mehreren Monaten darauf, dass das Land Berlin seine bereits öffentlichen Pläne verwirklicht und 10 Millionen Euro für erste Maßnahmen bereitstellt. Für 3 Millionen Euro soll das mit Arsen verseuchte Gelände geräumt werden, mit 7 Millionen Euro soll die Ausflugsgaststätte Eierhäuschen saniert werden. Doch der Vertrag ist auch nach mehreren Monaten noch nicht unterzeichnet. Grün Berlin und der Senat waren sich über die Finanzierung bislang unklar.
Doch 2016 wird die Grün Berlin den Park endgültig übernehmen, sichert Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) der Berliner Zeitung. Man könne sich allerdings keine großen Sprünge leisten. Deshalb wird es eine „minimalistische Lösung“ geben: kein „Disneyland“ an der Spree, sondern ein öffentliches, naturnahes Gebiet zur Erholung. Ende des Jahres soll nun der Vertrag unterzeichnet sein, die Bauarbeiten 2016 beginnen. Wenn alles klappt, könnte der Park noch im selben Jahr wieder öffnen. Das Ausflugsrestaurant Eierhäuschen soll bis 2018 renoviert sein. Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen sichert aber zu: bei der kommenden Sanierung soll nicht alles entfernt werden, was an den Vergnügungspark erinnerte, auch nicht das rote Riesenrad.
Was nach der Sanierung passiert, will der Senat der Firma Grün Berlin überlassen, auch darüber, ob und wieviel Kultur stattfinden soll. Für den Unterhalt des Areals hat Berlins Finanzverwaltung einen sechsstelligen Betrag vorgesehen.
Der nostalgische DDR-Rummelplatz in Trepotw ist seit 2001 geschlossen. Gebäude sind verfallen, kaputte Teile alter Fahrgeschäfte liegen überall einfach so rum, marode Karussells sind überwuchert. In den vergangenen Jahren fanden auf dem Gelände Open Airs mit The xx und das “Luft und Liebe”-Festivals statt, aber auch Theateraufführungen durch das HAU. Letzten Winter drehte sich das Riesenrad bei einem kleinen Weihnachtsmarkt, 2015 gab es auch kleinerer Veranstaltungen durch den KULTURspreePARK e.V., der ohne öffentliche Mittel das alte Amphitheater des Vergnügungsparks mit Theater und Konzerten lokaler Bands bespielte.
(Foto: flickr conticium CC-by-sa-2.0)