„The Vacancy“ – Die Kunst ist eine Baustelle

Baustopp schafft Platz für die Kunst – hier für Werke der Berliner Künstlerin Pola Sieverding. Foto: Elisabeth Bracun

Abblätternde Wände, matter Geruch nach Beton, Neonlicht auf Stuck – dazwischen und obendrauf: „Kunst“. „The Vacancy“ sagt „Tschüss“ der schniekigen Galerieshow und „Hallo“ dem Baustellencharme! Die Ausstellung verwandelt ein verlassenes Hostel in der Friedrichstrasse auf Höhe Oranienburger Straße zum Showroom und zeigt 33 Künstler in 33 Räumen verteilt über fünf Stockwerke. Der Veranstalter, die Galerie Crone, trifft damit den Nerv der Zeit: die abgefuckten, rohen Wände harmonieren mit der Kunst. Die Rechnung geht auf, kurzerhand mutieren die maroden Räume zum Szenetreff.

33 junge, internationale Künstler präsentieren teils vorhandene Arbeiten, teils speziell für „ihren“ Hostel-Raum entwickelte Werke. Das merkt man. Der Mix aus Fotografie, Video, Skulptur und Malerei machen den Besuch kurzweilig, für die gelungene Auswahl sorgten die Galerie Crone und das ZEITmagazin. Der Baustopp für die Kunst geht nicht mehr lange. Bis 19. Oktober kann man die Ausstellung noch besuchen, dann gehen die Renovierungen für das zukünftige Hotel weiter.

Nur noch für kurze Zeit: „The Vacancy“, bis 19. Oktober. Hostel, Friedrichstraße 124, Berlin-Mitte, U-Bahn: Oranienburger Tor / Di bis Fr: 13-20h, Sa und So: 11-20h.

Auf 33 Räume sind die Werke von 33 Künstlern im ehemaligen Hostel in der Friedrichstraße aufgeteilt. Foto: Elisabeth Bracun
Foto: Elisabeth Bracun
Die heruntergekommenen Zimmer schaffen ein spannendes Setting – hier mit den Skulpturen von Angelika Loderer.
Präsentiert wird junge, internationale Kunst – so auch Fotografien der Österreicherin Hanna Putz. Foto: Elisabeth Bracun
Viele der Werke sind eigens für die Ausstellung geschaffen und gehen ausdrücklich auf die Räume ein - Dejanoff präsentiert "Foundation Requierement". Foto: Elisabeth Bracun
Viele der Werke sind eigens für die Ausstellung geschaffen und gehen ausdrücklich auf die Räume ein – Dejanoff präsentiert „Foundation Requierement“. Foto: Elisabeth Bracun
Auch das Dachgeschoss wird zum Showroom - Latex-Stierkopf "Adriano" gespiegelt in "XXX", beide Werke von Sofia Goscinski. Foto: Elisabeth Bracun
Auch das Dachgeschoss wird zum Showroom – Latex-Stierkopf „Adriano“ gespiegelt in „XXX“, beides von Sofia Goscinski. Foto: Elisabeth Bracun