Welche Folgen haben die neuen Freihandelsabkommen CETA und TTIP, die zwischen EU-Beamten und US-Handelsministerium gerade ausgehandelt werden? So richtig weiß das niemand, weil die Verhandlungen hinter verschlossenen Türen stattfinden. Doch Ängste, welche langfristigen Folgen das Abkommen haben könnten, gibt es viele: Landen bald Chlorhühnchen statt Bio-Broiler in Supermarktregalen? Können Konzerne künftig Staaten und damit Steuerzahler und Wähler verklagen, wenn diese aus Risikotechnologien wie Fracking, Atomenergie oder Anbau genveränderter Lebensmittel aussteigen wollen? Wird der härtere Wettbewerb zwischen Anbietern dazu führen, dass die Löhne weiter unter Druck geraten?
Ein Veranstalterbündnis aus Verbänden, Gewerkschaften, linken und grünen Parteien und Initiativen karrte mit ungefähr 600 Bussen Menschen nach Berlin, aber auch so fanden über 200.000 Menschen zur Demonstration vor das Brandenburger Tor. Organisatoren und Polizei hatten nicht mit so vielen gerechnet, weswegen zirka 50.000 Menschen noch vor dem Hauptbahnhof am Startpunkt der Demo warteten, als schon die Abschlusskundgebung lief. Die S-Bahnen hielten wegen Überfüllung des Bahnhofs zeitweise nicht. Robert Herhold und André Schmidt sammelten Impressionen vom Demonstrationszug an einem sonnigen Oktober-Samstag.
(Fotos: Robert Herhold, André Schmidt)