Notic Nastic – It’s Dark But It’s Okay

Notic Nastic - It's Dark But It's OkayNo Names No Faces! So das Credo der neu formierten Band Notic Nastic aus New York und Berlin, die ein großes Geheimnis um die Menschen hinter dem Projekt macht und die Musik in den Vordergrund stellen will. Mit den Verbreitungsstrategien ihrer Musik – oder besser gesagt ihres Images- beschreiten sie neue Wege, denn ihre einfallsreiche (aber mittlerweile umgestaltete) Homepage ließ sich mühelos überallhin sharen und einbinden und hielt einige lustige Gimmicks bereit. Das Debut „It’s Dark But It’s Okay“, das am 19. März auf Shitkatapult erscheint, konnten wir glücklicherweise doch anstandslos probehören. Wer es auf der diesjährigen Club Transmediale (02.02. im WMF) geschafft hat, sie zu bestaunen, konnte sich von ihrer umjubelten Bühnenpräsenz ein Bild machen.

Hier nun zum konservierten Teil: Das Album startet eingängig und ist gut arrangiert. Die Tracks fliegen einem anfangs nur so um die Ohren, wie im Fast-Forward-Modus. Die Soundstruktur ist recht minimalistisch gestrickt und es hat den Anschein als habe man wissentlich nur wenige Tonspuren benutzt. Des Weiteren wirkt die Komposition gewollt unharmonisch und sehr, sehr frickelig. Man könnte eventuell behaupten, das Album sei unter Zeitdruck schnell mit Sekundenkleber zusammenklabüstert worden – ohne das Erstlingswerk jedoch zu stark unter Beschuss nehmen zu wollen. Der in der Werkschau 01 | 2010 ihres Labels Shitkatapult schon vorab veröffentlichte Track „Stupid Happy“ ist großartig, keine Frage.

Schon der erste Track, „Let Go“, legt im Stakkato-Rhythmus ein beachtliches Tempo vor. Es folgen – dem Albumtitel gerecht werdende – dreckig-düstere (aber okaye) Stücke, wie „Kids On Kitten“ und das dazu noch sehr atmosphärische „Swifty“. Der weibliche Gesangspart ist einwandfrei und im Gegensatz zu der Musik sehr melodisch. „Das Disk“ ist der wohl tanzbarste, wenn auch sehr freakige Song, wohingegen „Highend Weirdo“ recht anstrengend anmuted. In dem mit über 7 Minuten längsten Stück, „Whirlpool Galaxy“, kommen gut platzierte Atari-Sounds zum Einsatz, die im weiteren Verlauf in einem elegischen Finale münden, das dem Hörer des Albums eine kurze Atempause verschafft. Das folgende „Digital Crush No.1“ wiederum ist ungewöhnlich kommerziell und clubtauglich. Das letzte Stück mit Vocal-Part, „Sleeptight“, rundet den Eindruck einer düster-dreckigen wie auch minimalistisch-reduzierten Produktion ab.

Alles in allem ist Notic Nastic’s „It’s Dark But It’s Okay“ auf jeden Fall okay, aber leicht irritierend und verwirrend. Für den entspannten Gebrauch auf heimischen Sofas ist es weniger zu empfehlen. Die Live-Show jedoch sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.

Hier eine kleine Preview des Albums:

[podcast]http://www.bln.fm/media/audio/previews/nn_albumpreview_0110.mp3[/podcast]

Tracklist:

  1. Let Go
  2. Stupid Happy
  3. Secret Life
  4. Swifty
  5. Kids On Kitten
  6. The Luckiest Pig In Albany
  7. Das Disk
  8. Highend Weirdo
  9. Whirlpool Galaxy
  10. Digital Crush No.1
  11. Banana Hammock
  12. Sleeptight
  13. Fjord Escort

(Shitkatapult)