Partygänger in Berliner Szene-Clubs sind nette Menschen – sie sind aufgeschlossen gegenüber Neuem, freundlich zu Bedürftigen und mögen es gern Bio. Doch selbst beim wohlverdienten Feierabend gibt es jetzt die Gelegenheit zu helfen: mit einem solidarischen Euro für Flüchtlinge. Mehr als 70 Berliner und Hamburger Clubs, Veranstalter und Künstler stellen bei ihren Partys und Konzerten Spendendosen auf, angeregt von der Kampagne „Plus1 – Refugees Welcome“. Mit dabei sind Boys Noize, Egotronic, Fettes Brot, Frank Spilker von der Band Die Sterne und Fraktus, berichtete der RBB.
Björn von Swieykowski von der Kotti GmbH, die vormals den Festsaal Kreuzberg betrieb, ist einer der Initiatoren. Die Idee ist, dass von jedem Partygast oder Konzertgänger, der als „+1“ auf der Gästeliste steht, mindestens ein Euro in die Spendendose wandert, sagt er BLN.FM. Die Leute auf der Liste sparen sich ja schließlich den Eintritt. Natürlich können aber auch alle anderen spenden. Die Aktion startete bereits am 1. Oktober und kam sehr gut an. Es gibt allerdings auch Clubs, die sich nicht beteiligen. So zum Beispiel das SO36 in Kreuzberg, der Spenden auf eigene Kappe sammelt.
Alle Spendengelder werden direkt weitergeleitet, verspricht Björn. Adressaten sind Sea-Watch aus Brandenburg, Moabit hilft! und der Flüchtlingsrat Berlin. Die Initiatoren haben die Kampagne vorerst für 3 Monate angelegt. Sie können sich aber sehr gut vorstellen, danach weiter zu sammeln.
(Foto: Plus1 – Refugees Welcome Promo)