Lust, private Kunstsammlungen zu entdecken oder von Profis über eine Kunstmesse geführt zu werden? Denn, seien wir mal ehrlich: bei dem Überangebot an Kunst auf der aktuellen „Berlin Art Week“ ist ein Kurator genau das richtige, um den Überblick nicht zu verlieren! Wir von BLN.FM haben uns im Namen der Kunst die Finger wundgeklickt, damit euch die besten Sachen nicht entgehen.
Zu empfehlen ist die Ausstellung „Welcome to the Jungle“ als Teil der Ausstellungskooperation Stadt/Bild. In der Gruppenausstellung haben sich sowohl in Berlin lebende als auch internationale Künstler wie Marianne Vlaschits und Ulu Braun Gedanken zu Utopien des vermeintlichen perfekten Lebens gemacht.
Gleich zwei große Kunstmessen kommen auf der diesjährigen „Art Week“ zusammen. Seit Donnerstag den 16.9. findet mit der „art berlin contemporary“ eine der größten Kunstmessen Berlins statt, auf der sich bis Sonntag über 100 Galerien aus 17 Ländern präsentieren. Eine vollständige Liste mit allen teilnehmenden Galerien findet ihr auf der Seite der „berlin art week„. Die inzwischen 8. Ausgabe der art berlin contemporary zeigt unter anderem kuratierte Ausstellungsstücke von Grit Hachmeister und der jungen Berliner Künstlerin Alicia Kwade, die in ihren Filmen, Bildern und Installationen das kritisch hinterfragt, was wir als Realität hinnehmen. Wer sich nicht durch alles selbst durchwursteln will, dem sei eine geführte Tour über die Messe empfohlen, die vom niche-Team angeboten wird.
Die zweite Messe ist die „Positions„, die dieses Jahr zum ersten Mal in der Arena stattfindet. Sie bringt knapp 80 internationale Aussteller nach Berlin. Unter den Berliner Galerien ist die Galerie Art Cru gleich mit vier Künstlern vertreten. Dwight Mackintosh, Heidi Brucks, Torsten Holzapfel und Henrik Zoltan Dören, die fürihre Zeichnungen und Mixed Media-Arbeiten zahlreiche Auszeichnungen erhielten.
Wer es lieber übersichtlich mag, dem sei die Ausstellung „Cindy Sherman – Works from the Olbricht Collection“ empfohlen. 65 Bilder bringen das Lebenswerk der amerikanischen Künstlerin auf den Punkt. Die Fotografin stand jedoch nicht nur hinter, sondern auch vor der Kamera. Als Verwandlungskünstlerin verkörpert sie selbst soziale und kulturelle Stereotypen – und bricht sie durch in ihrer Kunst auf.
Hilfe für Ratlose
Oft steht man vor einem Kunstwerk und fragt sich: was soll das? Abstrakte Formen erklären sich nicht von selbst. Dagegen helfen die geführten Touren auf der „art berlin contemporary“. Hilfe zur Selbsthilfe bieten auch drei Kunststudenten und Kuratoren. Mit dem Projekt „Falling Fiction“ ermutigen die drei Kuratoren Gäste gezielt dazu, mit ihren Hinweisen Kunstobjekte eigenen Sinn zu geben.
Damit ihr den Überblick auch wirklich nicht verliert gibt es hier noch eine praktische Karte aller Ausstellungsorte und Galerien.
Berlin Art Week, 15. – 20.9.2015
- Welcome to the Jungle, 16.9.-15.11., Mi-Mo 12-19, Do 12-21, KW Institute for contemporary art, Auguststr. 69, Berlin-Mitte, U Rosenthaler Platz, 6/4€
- art berlin contemporary, 17.-20.9., Fr+Sa 13-19, So 12-18, Station Berlin, Luckenwalder Strasse 4-6, Berlin-Schöneberg, U Gleisdreieck, 12/8 € (Tagesticket)
- Positions, 17.-20.9, Fr+Sa 13-20, So 11-18, Arena Berlin, Eichenstraße 4, Berlin-Treptow, S Treptower Park, 12/6 € (Tagesticket)
- Cindy Sherman – Works from the Olbricht Collection (16.9.-10.4) und Falling Fiction (16.9.-15.11.), , Di-So 12-18, me Collectors Room, Auguststr. 68, Berlin-Mitte, U Rosenthaler Platz, 7/4€
(Fotos: NY – Welcome to the Jungle, Marianne Vlatschits, mit freundlicher Genehmigung des KW Institute for contemporary art)