Verschallerte Berliner sind angewiesen auf den „Späti“, die Verkaufsstelle, die auch dann noch geöffnet ist, wenn Hunger und Durst dem endlosen Prokrastinieren mitten in der Nacht ein Ende bereiten. Aber Berliner sind auch gern solidarisch, kämpfen für eine bessere Welt und finden Profitgier scheiße. Also sollte ein Unternehmen nützlich und gemeinnützig sein – und gleichzeitig rund um die Uhr geöffnet haben. Die Kombination aus beidem ist die Idee von dem Kollektiv um Thore: sie wollen einen „Soli-Späti“ aufmachen.
Bei diesem besonderen Späti soll jeder soviel für sein Bier einzahlen, wie er kann und möchte. Verschenkt wird dennoch nichts. Denn Käufer müssen mindestens genauso viel bezahlen, wie andere Geschäfte in der Umgebung verlangen. Damit soll potentielles Bierschmarotzertum im Keim erstickt werden und auch der Wettbewerb mit anderen kleinen Händlern nicht verzerrt werden. Aber ein Soli-Aufschlag ist gern gesehen. Was übrigbleibt, will das Kollektiv an weitere nicht profit-orientierte Projekte geben.
18 Stunden lang wollen 15 Gründer Grundversorgung bieten, in zwei Monaten soll der erste „Soli-Späti“ eröffnen. Knapp ein Drittel der benötigten 20 000 Euro für den Laden hat das Team um Thore per selbst programmierter Crowdfunding-Plattform Bildet Haufen schon zusammen. Wenn die Spenden weiterhin so gut laufen, hofft er in spätestens 2 Monaten eröffnen zu können.
Was nun so „Soli“ am Späti ist und – Thore erklärts im Interview mit BLN.FM.
(Foto: flickr: KE4 (CC BY-NC-SA 2.0))