Friedrichshain will „Food Market“ und Club „Neue Heimat“ schließen

Berlin Neue Heimat RAW Village Market - Flickr: Berlin IckLiebeDir (CC BY-ND 2.0)

Schließt am 11. September der „Food Market“ und Veranstaltungsort Neue Heimat auf dem RAW-Gelände? Wie die B.Z. berichtet, will der Bezirk Berlin-Friedrichshain die Halle am 11. September 2015 versiegeln. Grund: die Brandschutzauflagen wurden nicht erfüllt. Das Bauamt hatte nach einer anonymen Anzeige genauer hingeschaut und verlangt, dass die Heimat-Betreiber bis Ende August eine lange Liste von Mängeln beheben sollten. Das hat das Team um Heimat-Gründer Sebastian Baier nicht geschafft. Auch wenn ein Brandschutzgutachter empfahl, die Duldung bis November zu verlängern – die Schließung wurde nun für Freitag kommender Woche angekündigt.

Mittlerweile hat Friedrichshain sogar die ursprüngliche Baugenehmigung kassiert. Das Bauamt klassifiziert die „Neue Heimat“ nun als „Vergnügungsstätte“, weil dort seit geraumer Zeit Partys, Konzerte und Open Airs stattfinden. Dafür wolle das Amt keine Genehmigung erteilen, denn diese Nutzung füge sich nicht in die Umgebung ein, so die B.Z.

Die Schließung der Neuen Heimat erinnert an die Vorgänge um das Stattbad Wedding im Frühjahr 2015. Der Veranstaltungsort schloß ebenfalls nach einer anonymen Anzeige wegen Brandschutzmängeln. Jahrelang liefen regelmäßig Partys ohne die passende Lizenz, die Räumlichkeiten waren als Galerie genehmigt. Eine „Vergnügungsstätte“ sei nicht genehmigungsfähig in der Umgebung, sagte der zuständige Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) – und zerstörte damit die Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des erfolgreichen Clubs. Das kulturelle Begleitprogramm der „Neuen Heimat“ war weniger technolastig, auch wenn im Frühsommer die Neue Heimat für mehrere Wochen Ausweichort bereits gebuchter Stattbad-Partys war und gelegentlich Open Airs war.

Die Begründung des Bezirkes Friedrichshain, die Baugenehmigung für die Neue Heimat zurückzuziehen, weckt hingegen Befürchtungen. Wenn das Amt nun meint, dass sich die erweiterte Nutzung der Halle im östlichen Teil des RAW-Geländes „nicht in die Umgebung einfüge“ – wie sieht es dann mit den anderen Clubs  auf dem RAW aus? Cassiopeia, Crack Belmer, Suicide Circus, Astra Kulturhaus, Urban Spree, Weißer Hase – passen diese „Vergnügungsstätten“ bald auch nicht mehr zum RAW-Gelände, wie es das Amt plant?

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(Foto: Berlin IckLiebeDir (CC BY-ND 2.0))