Als Kind musste die spätere Pop Art-Ikone Andy Warhol wegen einer schweren Krankheit mehrere Monate lang im Bett bleiben. Die Wochen vertrieb er sich damit, Werbebilder aus Magazinen auszuschneiden und zu zeichnen. Ende der 1950er, 20 Jahre später, scharte er als frisch ausgebildeter Illustrator seine Freunde um sich, die dann seine Schwarz-Weiss-Zeichnungen mit Farbe ausmalten. Diese „Colouring Parties“ entwickelten sich schnell zu den angesagtesten Szenetreffs in New York. Irgendwann kam Warhol nicht mehr hinterher, Malbücher für seine pinselwütigen Mitstreiter zu kreieren. Also begann er alltägliche Motive in Serie zu drucken, welche die Beteiligten recht eigenwillig mit Farbe versahen. Der Rest ist Geschichte – die Technicolor-Porträtreihe von Marilyn Monroe mit grellem Lidschatten und krass geschminktem Mund oder die berühmte Suppendosen-Serie kennt jeder aus dem Kunst-Unterricht.
Warhol arbeitete dabei mit der Siebdrucktechnik, die auch heute noch für Plakate und Textilien verwendet wird. Wie das funktioniert – und was mittels dieser Technik heutzutage kreiert werden kann, das ist beim „Druck Berlin Festival“ zu sehen. 2015 ist es ins Urban Spree in Berlin-Friedrichshain umgezogen. Neben Eröffnungsparty und Ausstellung können DIY-Freunde nicht nur beim Druck zugucken, sondern auch in Workshops selbst Hand anlegen. Natürlich können beim Festival Druck-Kunstwerke gleich erworben werden – oder bei gegenseitigen Gefallen getauscht werden.
„Druck Berlin Festival“ vom 14. bis 16. August 2015, Vernissage 14.8.2015 ab 19 Uhr. Eintritt frei / Ausstellung + Workshops + Festival 12-20 Uhr, Urban Spree, Revaler Straße 99, Berlin – Friedrichshain, S+U Bahn Warschauer Straße, 3€ (beide Tage 5€)
(Fotos: Promo)