Berliner Taxis erhöhen die Preise und kleben sich „Uber“-Aufkleber an

Taxi Uber Werbung

Wer nachts von der Party mit dem Taxi nach Hause fahren will, greift seit dieser Woche deutlich tiefer ins Portemonnaie. 3,90€ kostet der Grundpreis, der Kilometer 2€ auf kurzen Strecken bis 7 Kilometer und 1,50, wenn man weiter fährt. Die Kurzstrecke kostet ab sofort 5€. Macht Preissteigerungen von bis zu 20%. Grund: die Mehrkosten des Mindestlohns sollen kompensiert werden, sagen die Taxi-Verbände laut RBB.

Taxis können die Preise erhöhen, weil Gerichte „Uber“ das ursprüngliche Geschäftsmodell verboten haben

Dabei lauert bereits die Konkurrenz. Vermittler-Apps wie die Daimler-Tochter MyTaxi und das von Google finanzierte amerikanische Start-Up Uber bringen die Taxizentralen in Bedrängnis. Ursprünglich ermöglichte Ubers Angebot „UberPop“ jedem Autofahrer als Amateur-Taxiunternehmer Fahrgäste zu chauffieren. In Deutschland verboten Gerichte das Geschäftsmodell. In der neuen Variante „UberX“ dürfen deshalb nur Fahrende ihre Dienste anbieten, die eine Lizenz gemäß des Personenbeförderungsgesetzes besitzen: also vor allem Taxis. Kein Wunder, dass sich App-Nutzer im Shop beschweren: die Preise der Fahrten, die über Uber vermittelt werden, sind genauso hoch wie die der traditionellen Taxis! Ersparnis null!

Mehreinnahmen durch Preiserhöhungen und zahnlose Konkurrenz hin oder her – das Taxigeschäft wird hart. Denn es gibt zu viele Taxis in Berlin. Selbst der Berliner Taxibund (BTB) will lieber die Zahl der Taxis in Berlin reduzieren. Die rund 7600 existierenden Wagen seien nur bei besonderen Anlässen ausgelastet – gewöhnlich reicht ein Fünftel. Wenn dank App jeder Taxi spielen könnte – dann wäre der Beruf am Ende.

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(Foto: Alexander Koenitz)