Einen Club zu führen ist schon stressig genug. Doch wenn plötzlich das Bauamt vor der Tür steht, geht der Ärger erst richtig los. Das Stattbad Wedding hat diese Erfahrung jüngst erst gemacht. Nach einer anonymen Anzeige wurde der Club wegen Brandschutzproblemen geschlossen (BLN.FM berichtete). Nun ist es auf dem Gelände der Neuen Heimat im „Exil“. Doch auch die haben schon einigen Behördenfrust hinter sich, erzählt Betreiber Sebastian Baier in einem offenherzigen Interview auf Mit Vergnügen. Bei den Berliner Ämtern habe sich das Klima in den letzten Monaten deutlich verschärft, beobachtet er: „Das Ordnungsamt geht gerade mit einer Sense durch Friedrichshain“.
Die Neue Heimat hat aber schon von Anfang an mit den Behörden zusammengearbeitet, um die Hallen auf dem RAW-Gelände nach und nach zu entwickeln. Doch Ende 2014 stand plötzlich eine Inspektion auf dem Gelände an. Deren Resultat war eine „Mängelliste“ – auch wenn in der Neuen Heimat nie „Gefahr für Leib und Leben“ bestanden hätte, so Sebastian Baier. Gerade wird sie abgearbeitet, damit es eine finale Baugenehmigung gibt. „Da liegen Monate und ein paar 100.000 Euro dazwischen.“ sagt der Neue Heimat-Betreiber. Anlaß der Überprüfung sei nicht eine Anzeige ruheliebender, spießiger Nachbarn gewesen, gepetzt hätte ein anderer Club auf dem RAW-Gelände.
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(Foto: Neue Heimat Village Market, Berlin IckLiebeDir (CC BY-ND 2.0))