Treptower Park: Kein Platz für „Zug der Liebe“ (Update)

puschkinallee - treptower park, berlin - by mompl flickr  (CC BY-NC-ND 2.0)
Auf dieser breiten Strasse soll kein Platz für maximal 30000 Demonstrierende des „Zugs der Liebe“ sein. Das meinen Politiker in Berlin-Treptow.

Unerwartete Schwierigkeiten für den „Zug der Liebe“. Berliner Politiker und Behörden sprechen sich mittlerweile dagegen aus, die Elektro-Demo gegen Gentrifizierung, A100 und #pegida am 25. Juli 2015 am Treptower Park enden zu lassen, berichtet die Berliner Zeitung. Treptows CDU-Chef Christian Schild gegenüber der Zeitung: „Die Erfahrungen mit der Loveparade im zertrampelten Tiergarten wollen wir im Treptower Park nicht wiederholen.“ Das Gartendenkmal Treptower Park müsse besonders geschützt werden. Ingrid Lehmann vom zuständigen Grünflächenamt hat hingegen praktische Einwände. Im Sommer 2015 werden Wege und Anlagen im Park denkmalgerecht rekonstruiert. Schon jetzt werden Bauzäune aufgestellt, die Sicherheit der Besucher könne deshalb nicht gewährleistet werden. Ausweichziel soll jetzt der „Schlesische Busch“ werden, ein kleiner Park gegenüber dem Arena-Gelände. Doch auch hier gibt es bereits Widerspruch, diesmal von den Grünen: die Grünfläche sei zu einer Partymeile verkommen.

Die Schwierigkeiten des „Zugs der Liebe“ lassen sich auf das große Medienecho zurückführen. Trotz gegenteiliger Äußerungen der Veranstalter wurde dort die Demonstration immer wieder mit der Loveparade verglichen. Zu Hochzeiten des Techno-Booms tanzten bis zu 1,5 Millionen Partymenschen aus aller Welt im Tiergarten, von diesen Zahlen wird der „Zug der Liebe“ weit entfernt bleiben. Selbst die maximal 30000 Teilnehmenden, für die eine Genehmigung angefragt ist, dürften kaum zu Stande kommen. Die Megaspree-Parade, eine Demonstration mit ähnlichem Anliegen wie der „Zug der Liebe“, kam 2011 trotz Mobilisierung durch Bar25 auf 5000 Teilnehmende.

Update (4.6.2015)

Nachdem der „Zug der Liebe“ jetzt im Treptower Park offenbar nicht mehr erwünscht ist, haben die Veranstalter der Demo eine neue Route vorgeschlagen. Start ist weiterhin am Frankfurter Tor. Von dort aus geht es nun aber nach Norden in Richtung Prenzlauer Berg. Über die Prenzlauer Allee bewegt sich der Zug wieder nach Süden zum Alexanderplatz und dann nach Kreuzberg. Neues Ende der Route ist das Arena-Gelände. Damit gelangt man in die Nähe des ursprünglichen Zielortes – ohne die zarten Pflänzchen des Treptower Parks zu gefährden. Ob das alles so kommen wird, soll am 11.6. entschieden werden, nachdem die Polizei die neue Route geprüft hat, so die Berliner Morgenpost.

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(Foto: Puschkinallee, Treptower Park, von mompl / flickr (CC BY-NC-ND 2.0) // Anmerkung: Organisatoren des „Zugs der Liebe“ sind Teil des Teams von BLN.FM)