Er ist neben dem Karneval der Kulturen die zweite große Straßenparade in Berlin: der „Christopher Street Day„. Doch die Zukunft ist unsicher – interne Streitereien, Fußball-Konkurrenz und eine Gegenveranstaltung machten aus dem Christopher Street Day 2014 in Berlin keinen Triumphzug für das Anliegen von Transgender-Menschen und Homosexuellen. Ergebnis: der Veranstalter, der Trägerverein „Berliner CSD e.V.“, ist so gut wie pleite. Nur bis Ende August kann der CSD Berlin noch seine Rechnungen zahlen, denn bis dahin haben ihm Gläubiger Zahlungsaufschub gewährt. Auch hinter den Kulissen fegen die Aktivisten den Scherbenhaufen zusammen. Der Vorstand wurde ausgewechselt, Unterstützer, die vergrault wurden, werden wieder an Bord geholt, Rechnungen bezahlt. Doch der Kontostand bleibt in den Miesen: über 160.000 Euro Schulden hat der Verein in den vergangenen Jahren angesammelt. Damit lässt sich schlecht für die Zukunft planen. Deshalb ruft der Berliner CSD seit Anfang April zum Spenden auf.
Doch die CSD-Veranstalter versprechen: die Parade ist 2015 trotz drohender Zahlungsunfähigkeit nicht in Gefahr. Wie auch in den letzten Jahren wird es nach der Parade ein Bühnenprogramm, sowie Fressbuden und Infostände auf der Straße des 17. Juni geben. Aus Solidarität verzichten die Künstler, die 2015 auf der Abschlusskundgebung auftreten, auf ihre Gage. Ob das auch zu einem Neuanfang der Veranstaltung führen kann, bleibt abzuwarten.
Tatjana Meyer und Angela Schmerfeld vom CSD-Berlin im Gespräch mit BLN.FM:
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(Foto: CSD Berlin 2007, von Jörg Kanngießer, CC BY-SA 2.0)