In der elften Ausgabe von QDeWe sprechen wir mit dem Geo-Chefredakteur Christoph Kucklick über „Die granulare Gesellschaft“: Die feinkörnige Erfassung von Daten und deren Auswertung durch Algorithmen.
Die immer höheren Auflösung des Menschen und seiner Umwelt stellt eine Revolution dar, die uns mit extrem komplizierten ethischen und organisatorischen Fragen konfrontiert. Krankheiten lassen sich viel präziser und besser behandeln, wenn unsere Körperfunktionen ständig überwacht uns ausgewertet werden. Aber wie gehen beispielsweise die Krankenkassen mit dem Wissen um, dass ein Patient zu bestimmten Krankheiten neigt?
Christoph Kucklick ist nicht nur pessimistisch, wenn er über die Zukunft spricht. Dass wir zunehmend von Maschinen übertrumpft werden, führe zur Entwicklung jener menschlichen Fähigkeiten, die für einen Algorithmus zu komplex sind. Wir würden, um uns abzugrenzen, moralischer werden, herzlicher und unberechenbarer.
Die Philosophie, die der Funktionsweise der Algorithmen und intelligenten Maschinen zugrunde liegt, muss vom Menschen durchdacht werden: Wer ist Schuld, wenn ein selbst fahrendes Auto einen Unfall verursacht? Auf welcher Basis soll Maschinen Entscheidungs- und Urteilsfähigkeit eingeschrieben werden? Hört im Interview welche großen Herausforderung noch auf uns zukommen.
Bild: CC, John Williams