Der Mund mit den animalisch gefletschten Zähnen blitzt bedrohlich unter dem blauen Hoodie hervor. Er ist das einzig unversehrte Überbleibsel im ansonsten bis auf die Knochen zerfleischten Gesicht, das von langen braunen Locken eingerahmt wird. Wie ein Monster aus einem Horrorfilm präsentiert sich Elizabeth Bernholz alias Gazelle Twin auf dem Cover ihres zweiten Albums. „Unflesh“, im vergangenen Jahr auf ihrem eigenen Label Anti-Ghost Moon Ray erschienen, nutzt den Prozess der Häutung wie man ihn aus der Tierwelt, beispielsweise von Schlangen kennt, als Metapher. Musikalisch verpackt in einer Mischung aus rockig-düsterer Elektronika, Industrial und Experimental offenbart die Britin ihr Innerstes. In den 12 Tracks mit Titeln wie „Anti Body“ oder „Exorcise“ verarbeitet sie Traumata ihrer Jugend wie Depression und einen Selbstmordversuch. Durch eindringliche Lyrics bricht Gazelle Twin aus ihren Ängsten aus und erfindet sich – und ganz nebenbei ihren Sound – komplett neu.
Zum CTM-Festival hat Katharina den Menschen hinter der Kunstfigur kennengelernt:
https://soundcloud.com/bln-fm/sets/im-fokus
Tracklist:
- Gazelle Twin – Unflesh
- Gazelle Twin – Anti Body
- Gazelle Twin – Excorcise
(Foto: Thomas Quack ©)