Christian Löffler – Inneres sichtbar machen

Bild: Christian LöfflerErgänzend zu unserem Feature über Christian Löffler (dieses findest du hier) und passend zum ersten Geburtstag seines jungen Labels Ki-Records fand sich unser Redakteur Tobey noch einmal für ein kurzes Interview mit Christian zusammen.

Wie kamst du zur elektronischen Musik und was hat dich dazu bewogen, selbst welche zu produzieren?

Ich habe mich bereits sehr früh für Musik und ihre Entstehung interessiert. Ein Instrument zu erlernen kam mir damals allerdings nicht in den Sinn. Stattdessen wollte ich, inspiriert vom Radio, elektronische Sounds erzeugen. Mit Hilfe einfacher Progamme habe ich dann im Alter von 14 Jahren meine ersten Versuche gestartet.

Wie würdest du deine Musik beschreiben?

Wichtig ist mir, dass sie nicht fertig und ausgefeilt klingt. Ich mag die Soundästhetik einer 808 sehr gerne – diese Rohheit und Ungeschliffenheit, wie auch beim Klang meines alten Korg Polysix. Diesen nutze ich, um meinem sehr harmonischen Verständnis von Melodien und Songstrukturen entgegenzuwirken oder um beides gegenüberzustellen und so eine Spannung zu erzeugen. Ich mag es nicht, wenn man Tracks mühevolle Detailarbeit anhört.

Was bedeutet Musik für dich?

Musik ist sehr wichtig für mich. Neben Farben, Pinseln, Stiften und Kameras ist die Musik mein Weg mich zu öffnen. Mein Hauptanliegen ist es, aus wichtigen Situationen, Momenten oder Gefühlslagen möglichst viel zu formen und zu bilden.

Du hast ja das Artwork zu deiner EP „Heights“ auch selbst gestaltet. Inwiefern verbindest du dein Kunststudium mit deiner Musik?

Für mich ist das alles eins. Es gibt keinen Unterschied zwischen einer Leinwand und einer 12-inch. Ich nutze beides, um Inneres hörbar oder sichtbar zu machen.

Welche musikalischen Vorbilder hast du?

Death Cab for Cutie und Lawrence.

Wie kam es zu Ki-Records?

Ki ist von meinem sehr guten Freund Paul und mir vor mittlerweile einem Jahr gegründet worden. Es war die richtige Entscheidung, diesen Weg zu gehen und ich bin sehr glücklich, stolz und dankbar, wenn ich heute Platten, Sticker oder sonstige Dinge von Ki in den Händen halte. Es ist für mich ein Weg, der noch viel Neues bereit halten wird. Zum Beispiel, Kunst noch viel intensiver einzubinden. Sei es mit limitierten Ki-T-Shirts oder Ausstellungen. Paul kenne ich seit frühester Schulzeit. Ki war eine Idee, die wir schon sehr lange in uns getragen haben.

Was können wir in Zukunft noch von dir erwarten?

Für Februar 2010 kann ich meine „Raise EP“ auf Glitterbugs Label c.sides ankündigen. Mein Album als „A CITY IS A TREE“ wird Anfang 2010 auf Ki erscheinen. Ich werde Live-Acts als Christian Löffler spielen und an einem Album arbeiten. Eine ganze Menge also.

Bild: Christian Löffler