Westbam – Jetzt kommen Memoiren und Gedenkrave

Westbam, Promo

In den 1990ern war Westbam so was wie der deutsche David Guetta. Mit dem Berliner Label Low Spirit und der „Loveparade“ machte er flotte elektronische Tanzmusik zu einer chart-kompatiblen Massenbewegung. In den letzten Jahren ist es ruhiger um den DJ und Produzenten geworden, sein letztes Album „Götterstraße“ erzeugte trotz eines Cameos von Kanye West eher wenig Aufmerksamkeit. Im Februar 2014 folgte dann öffentlichkeitswirksam Knatsch und die Trennung von der Großveranstaltung „Mayday“, deren Gesicht Westbam mehr als 20 Jahren gewesen war.

Zeit genug hatte Westbam also. Seine dazugewonnene Freizeit nutzte der Veteran, um Erinnerungen an seine Karriere niederzuschreiben. Im März 2015 erscheinen sie in Buchform unter dem Titel „Die Macht der Nacht“.

Der Ullstein-Verlag kündigt es folgendermaßen an:

„Der Techno-DJ und Rave-Philosoph über dreißig Jahre Musik, Feiern und Clubkulturen. Die Nächte beginnen oft im Morgengrauen – mitten in der Pampa am anderen Ende der Welt oder in einem Club einer angesagten Metropole. Gefeiert und getanzt wird tagelang, das ganze Leben ist eine endlose Party: laute Musik, viel Alkohol, Drogen und Sex. Mittendrin DJ Number One: Westbam – Partymacher und Philosoph der Dance-Kultur, Herrscher an den Turntables. Hier erzählt er erstmals seine verrücktesten Geschichten: wie alles begann nach der Wende in Berlin, von wilden After-Hour-Gigs im Rheinland, von Raves auf der Rennstrecke in São Paulo oder in Bogotá vor dem Cali-Kartell; von verpeilten Veranstaltern, verrückten Groupies und größenwahnsinnigen Szenegestalten. Ein Sittengemälde des Nachtlebens vom Ende der Achtziger bis heute.“ (Quelle: Verlagsinfo auf Amazon)

Abzuwarten ist, ob das Buch mehr zu bieten hat, als die vor Klischee strotzende Beschreibung des Verlags verspricht. Der DJ und Musiker liebte es ja auch schon zu Hochzeiten seiner Karriere Mitte der 1990er, inhaltsarme, aber wohlklingende Betrachtungen zu Techno und Gesellschaft zu veröffentlichen. So machte er das Schlagwort „Raving Society“ populär.

Pünktlich zum Erscheinen seines Buches – und zum 50. Geburtstag Westbams – probiert sich dieser nach vielen Jahren wieder mit einer Großveranstaltung. Beim „Maxrave“ in der Columbiahalle Berlin auftreten werden vor allem alte Kollegen: Moguai, Takkyu Ishino, Hardy Hard, Woody, Mr. X and Mr. Y, Gabi Delgado von DAF, Moonbootica und Woody.

Weiterlesen:

(via clubmap)

(Foto: Westbam, Promo)