Ex-Radiomoderator Ken Jebsen (KenFM) teilt gerne aus, doch kann er auch einstecken? Die Anwaltskanzlei Scheuermann Westerhoff Strittmatter schickte der Hip-Hop-Gruppe Antilopen Gang eine Abmahnung, welche die Band stolz via Facebook und Twitter teilte. Grund: „Unwahre Tatsachenbehauptungen und üble Nachrede“. In der Single „Beate Zschäpe hört U2“ rappen Antilopen Gang zu den „KenFM-Weltverbesserern“: „Sie können sagen was sie wollen, sie sind schlicht Antisemiten“. Und sie setzen noch dazu: „Die Nazis von heute sind friedensbewegt“. Ken Jebsen, iranischer Abstammung, wird diese Zeilen als besonders provokant empfinden. Jebsens Anwälte drohen mit einer Klage vor Gericht, die Antilopen Gang nutzt derweil die Abmahnung als PR-Gag.
Auch Jan Böhmermann, Moderator des „Neo Magazins“ steigt in die Debatte ein:
„Kauft alle ‚Beate Zschäpe hört U2‘ von @antilopengang! Und dann treffen wir uns am Pozze und singen Ken Jebsen den Aluhut von der Rübe.“
— Jan Böhmermann (@janboehm) 21. November 2014
Doch bereits das Facebook-Posting vom 24.10.2014 deutet darauf hin, dass Antilopen Gang sich durchaus bewusst waren, dass ihre Zeilen bestimmte Reaktionen auslösen könnten:
Meinungsfreiheit oder üble Nachrede? Hier die Zeilen um die es geht:
Zu Verschwörungstheorien gehören Vernichtungsfantasien
Sie können sagen was sie wollen, sie sind schlicht Antisemiten
All die Pseudo-Gesellschaftskritiker
Die Elsässer, KenFM-Weltverbesserer
[…]
Die den Holocaust nicht leugnen, sie deuten ihn um
Die Nazis von heute sind friedensbewegt
Und sie sind sehr um Palästina bemüht
Sie sind tierlieb, doch sie wollen Kinderschänder lynchen
Und sie wissen dass die Chefs der Welt im Hinterzimmer sitzen
Man kann und darf mit diesen Leuten gar nicht mehr reden
Es sollte nur darum gehen ihnen das Handwerk zu legen
(Foto: James Rea Flickr.com (CC BY-NC-ND 2.0))