25 Jahre Mauerfall: Da denkt man zuerst an die Ostdeutschen und ihre Freudentränen 1989, wegen der neu gewonnenen Freiheit. Doch Ost geht nicht ohne West. Das dachten sich Thomas Beutelschmidt und Julia Novak, die Kuratoren der Ausstellung „West:Berlin“. Im Ephraim-Palais kann man seit Anfang November das Flair West-Berlins entdecken. Die Inselstadt war bis zum Fall der Mauer ein einzigartiger Lebensraum mit einem speziellen Ambiente.
Von einer Seite zugemauert und ansonsten umgeben von Brandenburg, bot West-Berlin dem sozialistischen Nachbarn dank reichlicher Subventionen ein Exempel der Freiheit. Ohne Wehrpflicht und Sperrstunde, wurde die Enklave zum Magneten für Aussteiger, Hausbesetzer, Spione, Hippies, und alle, die sich selbst verwirklichen oder erst einmal finden wollten. Studenten demonstrierten, Homosexuellen Aktivisten kämpften für ihre Straffreiheit und Rechte und Künstler bemalten die Mauer. Hier brillierten neben internationalen Stars auch einheimische Originale wie Hildegard Knef, Die Tödliche Doris und Dimitri Hegemann, Gründer des „Atonal“-Festival und dem Techno-Club Tresor. Im Ephraim-Palais wird nun die Erinnerung an das Eiland West-Berlin wieder erweckt.
„West:Berlin“, bis 28.06.2015, im Ephraim -Palais, Poststr. 16, 10178 Berlin, U-Bahn: Klosterstraße, geöffnet: Di, Do-So 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 12-20 Uhr, Eintritt: 5 Euro
West:Berlin – Webseite der Austellung
Zum Weiterlesen:
Fotos: (1) Stadtmuseum Berlin (Cover Merian), (2) Ludwig Binder, (3,4) Harry Croner