1927 dokumentierte der Regisseur Walter Ruthmann einen Tag im Leben der damaligen Weltmetropole Berlin.“Sinfonie einer Großstadt“ heißt sein experimenteller Film, der mit damals revolutionärer Schnitttechnik Filmgeschichte geschrieben hat: das Tempo der Szenen passt sich dem Rhythmus des Stadtlebens der Goldenen Zwanziger an.
Damals wurden die Filme noch ohne Ton aufgenommen. Bei den Vorführungen wurde die Musik live von einem Pianisten gespielt, zu besonderen Anlässen auch von größeren Orchestern. Noch Jahrzehnte später, der Tonfilm war inzwischen erfunden, hat „Sinfonie einer Großstadt“ Komponisten inspiriert – unter anderem Pierre Henry, einen Pionier der elektronischen Musik. Tresor-DJ Pacou tritt also in große Fußstapfen, wenn er am Mittwoch, dem 16.12.2009, in der +4 Bar des Tresors ab 21:30 “ Sinfonie einer Großstadt“ live vertont. Dazu hat er mit nicht unbeträchtlichem Aufwand ein spezielles DJ-Set vorbereitet, für das er in mühevoller Kleinarbeit Musik eingespielt, zerschnipselt und wieder zusammengesetzt hat. Eben „nicht mal einfach so hingemixt“ wie Pacou uns berichtet. Diese fertigen Techno-Tracks mischt er mit improvisierten Live-Elementen. Der Schnitt der Bilder gibt dabei den Takt vor: „Die Musik tritt hier in den Hintergrund, um so genauer muss in dem Fall aber die Mischung stimmen.“ sagt Pacou.
Nach dem cineastischen Einklang in den Abend geht’s dann nach Mitternacht mit der regulären Mittwochsparty im Tresor weiter: im Bonito House Club spielt Phonique in Begleitung von Sängerin Virginia.
Tresor, Köpenicker Straße 59-73, Berlin-Mitte, U-Bahn: Heinrich-Heine-Straße