Simian Mobile Disco – Whorl

Simian Mobile Disco

 

Schluss mit Vocals und Samples: In ihrem neuen Album Whorl, das am 9. September auf Anti- Records erschien, verbannt das Electrotechnopop-Duo Simian Mobile Disco jegliches Computerequipment und setzt auf minimalistische Hardware-Instrumente. Nur mit zwei Modularsynthesizern, zwei Sequencern und einem Mixer bewaffnet zogen die beiden Briten in die südkalifornische Wüste und nahmen dort „Whorl“ auf.

Tracks wie „Redshift“, „Dandelion Spheres“ und „Z Space“ stechen besonders hervor; sie verzichten völlig auf Beats und stehen so in einem starken Kontrast zum bisherigen Repertoire von Simian Mobile Disco. Ob dies eine Emanzipation ihres Sounds darstellt, bleibt jedoch fraglich. Denn deutlich energievollere Impulse setzen sie mit Stücken, denen sie ihren wohlbekannten Dancefloor-Geist einflößen, wie „Hypnick Jerk“, „Calyx“ und „Tangents“. Aber zwischen abgelegenen und vertrauten Sounds bilden sich auch interessante neue Wege, die zu Tracks wie „Iron Henge“ führen – an der Oberfläche etwas düster und monoton, bei näherem Hinsehen schillernd und aufregend wie eine Wüstenblume.

Die Palette an Sounds in „Whorl“ bleibt jedenfalls überschaubar. Atmosphärische, langgezogene Töne als Melodieträger und melancholisch-tröpfelnde Electrobeat-Untermalungen bilden das Grundgerüst des Albums. Die Limitierung des Equipments zeigt somit deutlich Wirkungen. Das Ergebnis hat ein wenig vom Wüstenhauch behalten: stellenweise aufregend und schön, gelegentlich aber auch etwas trocken und eintönig.

 

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(Foto Promo, The Windish Agency)