Nicht nur Alexis Taylor kann solo – auch die anderen Teile von Hot Chip haben es drauf. Allen voran Joe Goddard. Nicht nur als Einzelgänger, sondern vor allem als Zweiergespann The 2 Bears bewies der Brite gemeinsam mit Rapahel Rundell, dass er genau weiß, was es braucht, um die Menge auf die Tanzfläche zu ziehen. Nach dem 2012er Debütalbum „Be Strong“ folgt nun „The Night Is Young“. Kann das Album das tanzbare Versprechen seines Vorgängers einhalten?
Auch auf „The Night Is Young“ tummeln sich Songs in einem buntdurchmischten Becken aus Disco, House und Pop. „Angel – Touch Me“ ist ein Stück feinster Piano-House, „Not This Time“ wirkt mit seiner klaren Songstruktur aus Strophe, Bridge und Refrain wie eine Pop-Nummer aus dem Bilderbuch, während „See You“ ein klassischer Stampfer mit reduziertem Sound ist. Hightlight des Albums ist allerdings „Get Out“ – gleichzeitig auch der Song, der am ehesten auch ein Hot Chip-Werk sein könnte. Die ersten vier Minuten catchy vor sich hinsäuselnder Electronica-Pop, verwandelt sich der Track in der letzten Minuten in ein überraschendes House-Brett.
Sonst finden sich diesmal auch vermehrt entspanntere Klänge bei The 2 Bears: „Money Man“, „The Night Is Young“ und „Sleepwalking“ sind allesamt eher für die chillige Heimbeschallung als für die nächste Clubnacht geeignet – aber deshalb nicht weniger gut als ihre tanzbaren Kollegen.
Auf „The Night Is Young“ trifft Kuschelbär also auf Tanzbär – eine Kombination, die funktioniert und somit einen würdigen Album-Nachfolger hervorgebracht hat.
(Foto: (c) Phil Sharp)