Quickie #7 – Veggie-Sex mit Gemüsedildo

Quickie #7 Gemüsedildo

Sex mit einem normalen Dildo ist nicht neu, aber Sex mit einer Dildo-Aubergine schon. Das knackige Grünzeug, das im Bild oben abgebildet ist, ist nicht echt und kann man oral schon mal gar nicht verzehren. Es stammt aus der Dresdener Manufaktur SelfDelve, deren Gemüse sogar gesünder ist als das, was in den Discount Regalen liegt: Der Gemüsedildo.

Zunächst jedoch ein Blick auf die Vergangenheit: Zur Ptolemäerzeit 305–30 vor Christus soll schon Kleopatra im Alten Ägypten einen mit Bienen gefüllten Beutel benutzt haben, dessen Brummen sie zur Stimulation der Klitoris verwendete. In der Antike gebrauchte man Phallusse, die aus Ton und Leder bestanden, auch Olisboi genannt. Um das Jahr 1791 wurde diejenige hingerichtet, die ein Dildo ähnliches Teil besaß. Im 19. Jahrhundert schließlich war die Empfehlung an ledige Frauen, die unter „weiblicher Hysterie“ litten, entweder zu heiraten oder in jene Einrichtungen zu gehen, wo Ärzte ihnen mit manuellen Massagen Beruhigung verschafften. „Weibliche Hysterie“ galt als Krankheit und  irrtümlicherweise war damals die Annahme, dass das Leiden von der Gebärmutter ausging und Frauen zu einem „überdrehten“ Verhalten zwang. Aus diesem Umstand heraus wurden Instrumente entwickelt, die den Frauen Erleichterungen ermöglichten. Das Material bestand aus Glas und Holz. Der Dildo wurde aber auch gegen andere psychische Erkrankungen, wie beispielsweise Melancholie, eingesetzt.

Fast 200 Jahre später sitzt die SelfDelve-Inhaberin Anja Koschemann seelenruhig in ihrer Produktionsstätte. Sie suchte mit ihrem Partner für das eheliche Schlafgemach nach weiteren Spielmöglichkeiten. Sie fanden jedoch keinen Gefallen an herkömmlichen Dildos. Die ehemalige Chemielaborantin entwickelte verschiedene Varianten, bis der erste Prototyp fertig war. Was SelfDelve-Kunden südlich der Gürtellinie zum Beispiel in der Manufaktur produzierten Gurken, Bananen und Auberginen vaginal-anal reinstecken, besteht aus echtem Silikon, ist frei von Schadstoffen und das ganze über Jahr erhältlich. Ihre Käufer brauchen sich keine Sorgen machen, dass Pestizide über die Schleimhäute aufgenommen werden. Bedient man sich jedoch der Gurke aus dem Discounter, kann dies nicht garantiert werden.

Die einzigen Mankos, die diese  -eigentlich alle- Dildos mit sich bringen: Sie können weder sprechen, noch von selbst warm werden und sich schon gar nicht einfühlsam auf den oder die NutzerIn einstellen. Und wem Gemüse zu gesund ist, der kann sich schon auf die nächste Kollektion freuen: Süßigkeiten. Lassen wir uns überraschen, ob SelfDelve die Zuckerwatte auch als Dildo produzieren kann.

Die Moderatorin erhielt vor dem Interview einen Gemüsedildo in Form einer grünlichen Banane und war ratlos, welches Ende reingesteckt wird. Dildomacherin Anja Koschemann von SelfDelve leistet im Gespräch Aufklärung.

Hier hört ihr den Quickie:

 

„Quickie“ ist ein Kurzformat auf BLN.FM und porträtiert unterschiedliche Gäste innerhalb von Minuten und zeichnet mehrere Folgen mit einem Gast auf. Moderatorin Evi Rejeki stellt unerhörte Fragen zu einem bestimmten Thema in einem neuen Kontext. Sie durchbricht mit Worten die Grenze des Anstandes. Für die Ankündigungsfotos lässt sich die Moderatorin gemeinsam mit ihren jeweiligen Gästen ablichten und trägt dafür Kleidung, die ihr die Gäste zum Anziehen mitbringen.

(Foto: SelfDelve)