Die Schüler des Kurses „Darstellendes Spiel“ am Max-Taut-Oberstufenzentrum in Berlin-Lichtenberg machen Hiphop. Sie verfassen die Texte selbst und haben sie mit Unterstützung der Band Musterschüler im Tonstudio zu Songs gemacht. Im Video „Salvation 2098“ machen sich die Schüler Gedanken, wie die Bildung in der Zukunft funktioniert. Nämlich gar nicht. Sie ist nur dazu da, Menschen zu klonen und durch die „Ethische Kommission“ systemkompatibel zu machen.
So geht es auch dem Protagonisten den Videos: Weil er Gefühle zu einem männlichen Klon zeigt, soll er vernichtet werden. Das ist die Idee von Tobias Wolters, der das Drehbuch verfasste und Regie führte, den aufrührischen Klon spielte Joe Wolff. Entstanden sind aufwendige Szenen wie die Klon-Geburt vor dem Greenscreen der SAE Berlin. Für die Dreharbeiten saß Joe drei bis vier Stunden in der Maske, wo sein Gesicht von Maskenbildnern der Yab-Academie weiß geschminkt wird. Sie verpassten ihm dazu blaue Kontaktlinsen und eine Glatze mit einer leuchtenden Diode an die Stirn.
Joe Wolff und Lisa Stieler, die eine Rebellin spielt, wissen, dass das Video ganz viele heikle Themen berührt: Homosexualität ist unter jungen Erwachsenen nach wie vor ein kniffliges Thema, unter Hiphop-Fans sowieso. Im Video wird ein körperlich Behinderter in die Luft gesprengt, die Rollen von Guten und Bösen sind mit den gleichen Schauspielern besetzt, der blutige Aufstand ist auf dem „Sozialistenfriedhof“ Berlin-Friedrichsfelde, wo die sterblichen Überreste von Rosa Luxemburg und Wilhelm Liebknecht begraben wurden. Das schreit nach Irritation. Warum die Filmemacher provozieren wollen, wie sie mit den Reaktionen umgehen und was sie nach der gelungenen Erstaufführung in ihrer Schule mit ihren kleinen Film vorhaben, dass erzählen sie Evi Rejeki im „Quickie“.
Hier hört ihr den Quickie:
„Quickie“ ist ein Kurzformat auf BLN.FM und porträtiert unterschiedliche Gäste innerhalb von Minuten und zeichnet mehrere Folgen mit einem Gast auf. Moderatorin Evi Rejeki stellt unerhörte Fragen zu einem bestimmten Thema in einem neuen Kontext. Sie durchbricht mit Worten die Grenze des Anstandes. Für die Ankündigungsfotos lässt sich die Moderatorin gemeinsam mit ihren jeweiligen Gästen ablichten und trägt dafür Kleidung, die ihr die Gäste zum Anziehen mitbringen.
(Foto: am Set Florian Griep, Stillframe: Immortal Imagination Films)