Soviel Berlin spielt beim „Sónar-Festival“

Auch in diesem Jahr nimmt BLN.FM das „Sónar-Festival“ genauer unter die Lupe. Im Herzen Barcelonas finden vom 12. – 15. Juni an mehreren Locations Label-Showcases statt. Insgesamt über 100 verschiedene Acts spielen unter der spanischen Sonne. Unter den ganz Großen verstecken sich auch einige Berliner Labels und Künstler.

Party, Bass, Neon und Elektro-House: Wenige Stichworte reichen um die Charakteristika des wohl bekanntesten Exporterfolgs aus Berlin zu beschreiben. Boys Noize hat die Szene mit seinem unverwechselbaren Electronica-Sound in den letzten zehn Jahren so geprägt, dass er von den großen Festivals nicht mehr wegzudenken ist. Die neuste EP des gebürtigen Hamburgers „Handbrakes 2“ verbindet seine gewohnt quietschende und trötende Geräuschkiste mit frischen Housebeats zum ultimativen Partyknaller.

Die doppelte Dosis Berlin bestehend aus Apparat und Modeselektor hat sich ebenso einen Namen in Sachen Electronica gemacht. Als Moderat ihr gleichnamiges Debüt veröffentlichten war schnell klar, dass diese Kollaboration Früchte tragen wird. Schwebende Beats, die sich gekonnt durch verschiedene Emotionswelten hindurchschlängelten machten den Erfolg der Platte aus. Eigentlich alles andere als moderat. Ihr neues Album mit dem Titel „II“ konzentriert sich dagegen mit ein paar Ausnahmen auf schön-schwelgende Balladen, die zum Träumen einladen.

Neben seiner Tätigkeit als Fitnesstrainer macht Recondite auch Musik für Körper und Geist. Das Label Dystopian hat sofort Potential in seinen melancholischen Klangwelten gesehen und ihn in der berliner Musikszene aufgenommen.  Inzwischen entpuppt sich der gebürtige Bayer aber als vielseitiger Artist und lockert in neueren Produktionen die düsteren, akustischen Nebelschwaden etwas auf. Seine aktuelle EP „PSY“ kam auf dem etablierten Label Innervisions raus.

Sinnlich und konzentriert sind die Auftritte von Nils Frahm. Schon als Kind hielt sich das musikalische Ausnahmetalent nicht an die Notenfolgen im Klavierunterricht, sondern entwickelte lieber seine eigene Spielweise, die über die Jahre seinen Signatur-Sound geprägt hat. Mit langen Spannungsbögen und kreisenden Melodien schickt er seine Zuhörer auf Kopfreise. Sein Instrumentarium besteht normalerweise aus einem Klavier und einem Synthesizer, den er sich eigenhändig umgebaut hat. Sein Handwerk kennt Nils Frahm wie kein Anderer – und das hört man auch.

Wen wir sonst noch auf dem „Sónar-Festival“-Radar haben erfahrt ihr bald hier bei BLN.FM. Das vollständige Line-Up gibt es in der Zwischenzeit hier.