Ein schwedisches Quartett, das hat schon bei ABBA damals gut funktioniert. Und auch Little Dragon schienen auf einem guten Weg zu sein, als sie 2007 ihr selbstbetiteltes Debütalbum herausbrachten und sich mit der Singleauskopplung „Twice“ in den Folgejahren einen Platz in diversen Serien wie „Grey’s Anatomy“ oder „Vampire Diaries“ sicherten. Die mit ihren japanisch-schwedischen Wurzeln exotisch anmutende Frontfrau Yukimi Nagano lieh ihre Stimme Damon Albarns Gorillaz genauso wie SBTRKT und verhalf ihrer Combo damit endgültig zu größerer bis großer Bekanntheit. Mit „Nabuma Rubberband“ steht nun das vierte Album der Synthiepop-Band in den Regalen – und lässt das bisherige Feuer der kleinen Drachen vermissen.
Eines vorab: An den Vocals liegt es vorrangig nicht, dass „Nabuma Rubberband“ nicht überzeugen kann. Nagano wispert, hastet, stöhnt und singt sich durch die Tracks, als gäbe es kein Morgen mehr. Doch das alleine reicht leider nicht. Der verschobene Schwerpunkt, der hier im Vergleich zu den Vorgängeralben noch mehr auf Soul gesetzt wird, bekommt den Songs nicht besonders gut. Die Tracks verschwimmen zu einem Mid-Tempo-Einheitsbrei ohne spannende Momente, der in seinen besten Phasen – zum Beispiel in Form der zweiten Single „Klapp Klapp“ – stark an das neue Kelis-Album erinnert.
Die schöne, schlichte Ballade „Cat Rider“ sorgt da schon allein durch den Tempowechsel fast für Begeisterung, auch wenn sie nicht an den Charme von „Twice“ heranreicht. Noch besser schlägt sich „Only One“, das dem momentan stark überstrapazierten Future RnB eine aufregende, ganz eigene Note verleiht und mit gutem Gewissen als Album-Highlight bezeichnet werden kann. Und auch „Paris“ fällt mit seinem 80er-Jahre-Disco-Synthie positiv auf.
Doch das sind lediglich kleine Trostpflaster, die die klaffende Wunde der Album-Ödnis nicht schließen können. Und die Tatsache, dass unter dem Albumnamen mit Red Bull kooperiert und gemeinsam mit dem Getränkehersteller eine spezielle Promo-Aktion gelauncht wird, hinterlässt ebenfalls einen faden Beigeschmack.