Vom 2. bis zum 4. Mai 2014 steht Berlin wieder ganz im Zeichen der Kunst. 50 Galerien öffnen ihre Pforten zum zehnten „Gallery Weekend“ bis spät in den Abend. Um im Dschungel der Veranstaltungen nicht das Beste zu verpassen, empfiehlt BLN.FM als Orientierungshilfe folgende Top 5.
Carsten Nicolai von Raster-Noton im White Cube
Die Galerie Eigen+Art baut sich zum „White Cube“ um und zeigt eine Installation von Carsten Nicolai. Der Künstler, Liebhabern minimaler Elektronika als Alva Noto ein Begriff, zählt zu den wichtigsten Vertretern einer Generation von Künstlern, die gezielt an den Schnittstellen zwischen Kunst, Technologie und Wissenschaft arbeiten. Dabei will er als Künstler, Forscher und Musikproduzent die Trennung der verschiedenen menschlichen Sinne überwinden. In seiner Installation werden elektromagnetische Felder und Klang- und Lichtweller sowohl für die Augen, als auch für den Gehör- und Tastsinn erfassbar.
Eigen + Art, Auguststraße 26, Mitte, S-Bahnhof: Oranienburger Straße.
Lichtmodule von Pae White in der Galerie Neugerriemschneider
Ist es Kunst? Ist es Design? Die Arbeiten von Pae White sind irgendwo dazwischen- Die Künstlerin aus Los Angeles entwirft und fertigt filigrane Einrichtungsgegenstände, die reine Unikate sind. Ihr bekanntestes Objekt ist bislang der Theatervorhang der Oper in Oslo. In der Galerie Neugerriemschneider stellt die gelernte Grafikdesignerin jedoch eine Rauminstallation aus Lichtmodulen aus.
Neugerriemschneider, Linienstraße 155, Mitte, U-Bahnhof: Rosenthaler Platz.
Elektronischer Waldspaziergang im Rotwang-Haus
Der Belgier David Claerbout hat sich als Videokünstler etabliert. In seinen Arbeiten befasst er sich häufig mit dem Thema „Verlangsamung“. Zum 30-jährigen Jubiläum der Johnen Galerie sah man Vogel und Katze in stummer Eintracht beieinanderhocken. Beim „Gallery Weekend“ ist er einer der wenigen, bei dessen Exponaten Filmtechnik, Ton und digitale Medien zum Einsatz gelangen. Im Rotwang-Haus werden drei neue Videoinstallationen zu sehen sein, darunter mit „The Travel“ ein spektakulärer Versuch, Musik ins Bild zu setzen. Die Kamerabewegung führt durch einen Wald, der komplett am Rechner erzeugt wurde.
Johnen Galerie, Marienstraße 10, Mitte, S + U Bahnhof: Friedrichstraße.
Florian Heisenbergs Drucker drucken in der Wentrup-Gallery
Florian Heisenberg hat sich als einer der vielversprechendsten Nachwuchskünstler dieser Tage in New York niedergelassen. Als Tausendsassa will er die Trennungen zwischen den Genres aufheben: er malt, zeichnet, baut Videoinstallationen und legt sogar ab und an einen Auftritt hin. Seine Stilmittel sind dabei Humor, Ironie und Selbstinszenierung. Für’s „Gallery Weekend“ plant der Künstler einen Drucker auf einer Stadt-Brache aufzustellen – “Somewhere sideways, down, at an angle, but very close”wird von der Wentrup Gallery organisiert.
Wentrup Gallery, Tempelhofer Ufer 22, Kreuzberg, U-Bahnhof: Möckernbrücke.
Die Stadt als Deponie in der Wien Lulatsch
Der afrikanische Künstler Georges Adéagbo bezieht seine Installation auf Zeit und Ort, an dem er arbeitet und ausstellt. Für sein neues Projekt beobachtet er die Lebensbedingungen und Gewohnheiten der Berliner. Er streifte über die Flohmärkte der Stadt und sammelte dort Schallplatten, Bücher, Kleider, Schuhe und Merkwürdigkeiten. Wenn man so will sammelte er auf der Kuriositäten-Resterampe der Stadtbewohner – und arrangiert das zusammengetragene Material zu einer raumfüllenden Installationen. Die Ausstellung „Les artistes et l‘écriture“ des ehemaligen „documenta“-Teilnehmers wird in der Galerie Wien Lulatsch zu sehen sein.
Wien Lulatsch, Schöneberger Ufer 65, U-Bahnhof: Mendelssohn- Bartholdy- Park.
Alle weiteren Informationen zu den teilnehmenden Galerien sowie zum Ausstellungsprogramm gibt es auf der offiziellen Webseite des Gallery Weekends 2014.
(Foto: Moeller Fine Art Berlin auf Facebook)