Johannes von Weizsäcker ist Erfolg. Der Mann mit dem präsidialen Namen ist Musiker – und gibt in seinen Liedern geistreiche Kommentare über die Zeitgenossen, denen er in Berlin bei Tag und bei Nacht begegnet. In seinen dadaistischen, elektronischen Chansons besingt er den „Brillenmann“, dem man immer wieder in Berghain und Palomabar in Kreuzberg begegnet, und Immobilienmakler, welche die Stadt verkaufen. Oder er karikiert bittersüss und leichtherzig die bunte, heile Werbewelt von Selbstdarstellern und Personaltrainern. Ab und zu begleitet ihn dabei ein Damenchor. Die Lieder klingen dann ein bisschen wie Neue Deutsche Welle auf Latte Macciato – sanfte Musik mit Texten, die sich selbst diejenigen gerne anhören, über die sich Johannes von Weizsäcker recht höflich lustig macht.
Nun hat sich der Musiker vorgenommen an 30 Tagen 30 Lieder aufzunehmen. Jeden Tage textet und komponiert er und stellt sich ins Studio. Dabei tritt ab und zu ein Damenchor an. Das Tolle daran: jeder darf ihn dabei unterstützen. Denn aus dem, was Menschen ihn schicken, egal ob Themenvorschläge, Textbausteine oder Klänge, will er die Lieder zaubern. Wie das gehen soll und wozu er dabei einen Damenchor braucht, das erzählt er Katharina Stüber im Interview.
https://soundcloud.com/bln-fm-interviews/interview-mit-erfolg