In Berlin ist Feiern nicht nur ein Lebensgefühl, sondern auch ein wichtiges Wirtschaftsmodell. Deswegen wechselt das Weekend am Berliner Alexanderplatz seine Strategie. Derzeit wird der Club umgebaut, wenn er ab Juni 2014 wiedereröffnet, soll die Etage und Terasse ein Klientel anziehen, das zahlungsfreudiger ist als Studierende und „Easy-Jet-Raver“, sagt Betreiber Marcus Trojan im Tagesspiegel. Der hat nun die Eltern des „Easyjetset“ als Zielgruppe entdeckt – Ü40-Touristen, die in einem „5-Sterne-Club“ gepflegt abhängen wollen, statt zwischen Feierfreunden in Berghain stundenlang zu DJ-Sets zu schwitzen. Denn von nun an zähle im Weekend Niveau, Aussehen und Zahlungskraft! Erste Konsequenz: die Schwulenparty GMF zieht dauerhaft um – ins Café Moskau ein paar hundert Meter Richtung Osten.
Wer weniger als 20 Euro für eine Taxifahrt über hat, ist nicht attraktiv für’s neue Weekend
Wer künftig nicht auf Zutritt rechnen kann, sind Berliner Studenten und Low-Budget-Touristen. Wer weniger als 20 Euro für eine Taxifahrt über hat, der sei auch nicht attraktiv als Clubbesucher. Solche Budget-Feierfreunde hätten ja genug Möglichkeiten in Berlin, sagt Trojan: „Die können ins Berghain oder in eine der Bretterbuden an der Warschauer Straße“ sagt er im Tagesspiegel. Ob es angesichts dieser Strategieänderung jemals wieder „Rooftop-Electro-Sessions“ oder Richie Hawtin am Alexanderplatz geben wird?
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(Foto: flickr: šašek (CC BY-NC-SA 2.0) )