Führt Berlin bald überall Unisex-Klos ein?

Toilettenschild, Quelle: pixabay, openIcons

Viele Personen haben im Alltag das Problem, dass sie sich beim Gang aufs stille Örtchen nicht wohl fühlen. Grund dafür ist nicht nur, dass etwas irgendwo klemmt oder ein strenger Geruch durch die sanitäre Anlage weht. Menschen, die sich nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen wollen oder können, haben jeden Tag ein weiteres Problem. Sie müssen eine Entscheidung treffen, ohne dass die Lösung sie befriedigen könnte. Entweder müssen sie sich bei jedem Gang zum Klo dem Geschlecht ihres Körpers zuordnen, welches sie nicht als ihres akzeptieren. Oder sie gehen auf die Toiletten des Geschlechts, als das sie sich sehen. Dann werden sie als „fremde Eindringlinge“ mit irritierten oder abweisenden Blicken bestraft.

Somit haben bei der „Klofrage“ Trans- und Intersexuelle in einer Welt, die nur zwei Geschlechter kennt, keine wirkliche Wahl. Die Berliner Piraten brachten deshalb letzte Woche im Abgeordnetenhaus einen Antrag ein, der den Senat auffordert, dass alle öffentlichen Gebäude Berlins Unisexklos bekommen sollen. Voraussetzung: Es gibt schon genug getrennt geschlechtliche Toiletten am Ort. Betroffen wären unter anderem Behörden, Schulen, Krankenhäuser.

Die Piraten sind optimistisch: In vielen öffentlichen Einrichtungen gibt es schon genug Klos. Dort müssten lediglich die Schilder einiger Toiletten ausgetauscht werden. Kostet so gut wie nichts. Im Abgeordnetenhaus ziehen die Mitglieder der anderen Parteien einen Beschluss in Betracht. Am 10. April wurde der Antrag der Piraten den Fachpolitikern im „Ausschuss für Arbeit, Integration, Berufliche Bildung und Frauen“ zur detaillierten Diskussion übergeben.

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